Veränderungen beim Traditionshaus Grimm
Auch nach Umbau und Neuausrichtung bleibt alles neu

Folgende Nachricht hat in Freising Aufsehen erregt: „Manchmal muss etwas Bestehendes verabschiedet werden, um neue Wege gehen zu können. Das Traditionshaus Grimm in Freising ist auf diesem Weg der Veränderung. Nachdem 2022 das Landshuter Geschäft geschlossen wurde, steht nun im Freisinger Stammhaus in der Oberen Hauptstraße ein großer Räumungsverkauf an – um das Ladengeschäft anschließend mit einem neuen Konzept umfassend zu modernisieren. Grimm, das Fachgeschäft für Haushaltswaren in der Freisinger Innenstadt, wird zur Jahresmitte mit einem überarbeiteten Ladenkonzept wiedereröffnet.“ So lautete die Mitteilung aus dem Hause Grimm. Und ein Motto für die Veränderungen gibt es auch: „Alles bleibt neu!“ Der FINK hat bei den Brüdern Richard und Johannes Grimm nachgefragt.

„Der Grimm“ hat einen guten Namen in Freising. Jetzt tut sich was – und das sorgt für Gesprächsstoff. Erklären Sie doch in kurzen Worten, was sich tut.
Die Firma Grimm wurde 1847 als Geschmeidemacher (Messerschmied) von Franz Xaver Grimm gegründet. Über die Jahrzehnte hinweg wurde es immer mehr vom Handwerksbetrieb zum Handelsbetrieb mit Artikeln für das Zuhause. Dementsprechend wurde das Sortiment angepasst und hat sich verändert. So wurden vor 100 Jahren zum Beispiel Fahrräder, Kuhketten, später Nähmaschinen und Ölöfen, aber auch Spielwaren verkauft. Brigitte und Richard Grimm führten seit 1984 in fünfter Generation das Geschäft und gehen 2023 in den Ruhestand. Der Bruder Johannes Grimm mit seiner Frau Susanne, die zuvor 20 Jahre das Geschäft in Landshut geführt haben, haben zum 1. Januar die Firma übernommen. Um das Geschäft für die Zukunft aufzustellen, wird es mal wieder modifiziert und verändert.

Welches Angebot wird es für Kunden und Freisinger also weiterhin geben?
Wir konzentrieren uns auf die Kernthemen: Kochen, Tafeln, Wohnen und Grillen. Das heißt: Die Themen Basteln, Garten und Eisenwaren werden aufgelöst.

Was war der Auslöser für diese Neuausrichtung des Geschäfts?
Das Geschäft soll auf einer kleineren Fläche effizienter aufgestellt werden. Durch die Konzentration auf zwei Ebenen wird das Ganze barrierefrei für Kunden, aber auch für die interne Logistik. Gleichzeitig werden der seit 20 Jahren bestehende Online-Shop derhobbykoch.de und das Ladengeschäft vom Sortiment gleich ausgerichtet.

Hat der bisherige und für diesen Abschnitt der Hauptstraße noch anstehende Innenstadtumbau etwas mit der Neuausrichtung zu tun?
Diese Entscheidungen haben mit dem Innenstadtausbau direkt nichts zu tun. Eher in diese Richtung, dass durch den Innenstadtausbau neben der Hauptstraße auch die Bahnhofstraße und Obere Domberggasse an Attraktivität gewinnen.

Was passiert mit den dann nicht mehr von Haushaltswaren Grimm belegten Flächen?
Die Ladenfläche im Erdgeschoß zur Oberen Hauptstraße mit zirka 200 Quadratmeter Fläche wird zur Nutzung als Ladengeschäft zur Vermietung angeboten. Hier gibt es Interessenten, es wurde aber noch keine Entscheidung getroffen. Interessenten können sich gerne bei der Familie Grimm melden.

Wie geht es mit den Mitarbeitern weiter?
Durch den Umzug des Online-shops derhobbykoch von Landshut nach Freising sind in Freising neue Arbeitsplätze entstanden. Die Mitarbeiterinnen aus Freising wurden übernommen und zusätzlich sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus  Landshut mitgekommen. Um dies umsetzen zu können, findet derzeit ein Räumungsverkauf wegen Umbau statt. Wenn genügend abverkauft ist, wird das Geschäft auf zwei Ebenen konzentriert und die anderen beiden Ebenen umgebaut. Wenn dieser Umbau fertig ist, wird in der zweiten Jahreshälfte das neue Geschäft eröffnet und werden die beiden anderen Ebenen umgebaut. Der Verkauf wird durchgehend weitergehen bis zur Neueröffnung. Wir freuen uns darauf, dass durch diese Lösung die Firma Grimm in einer neuen attraktiven Form weiter existiert.
(Interview: Andreas Beschorner)

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom März 2023.
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