Und Demokratie funktioniert…
Theaterensemble inTeam feiert 10-jähriges Jubiläum

Hätte jemand vor 10 Jahren Andreas Kammerloher (1. Vorstand) prophezeit, was nun dieses Jahr eingelöst wird, er hätte es bezweifelt. Es war ein Experiment: Eine Theatergruppe ohne Regisseur. „Wo jeder mitredet, da gibt es doch nie ein Ergebnis, das kann nicht klappen“, mag sich der ein oder andere denken. Und dennoch beweist inTeam nun schon seit 2004 erfolgreich, dass Ensembletheater funktioniert, ja sogar eine Gruppe ausmacht und die Stücke, die (nicht nur) auf die Bühne des Alten Jugendzentrums gebracht werden, sehr zum Positiven prägt. Die Vielfalt der Ideen, die von jedem Mitglied einfließen, sind spürbar bis in die letzten Zuschauerreihen. Man merkt, dass mit sehr hohem Engagement an den einzelnen Szenen gefeilt wird. „Wenn man seine eigenen Ideen auf der Bühne verwirklicht sieht, dann ist das einfach ein schönes Gefühl“, so Thomas Kern, ebenfalls ein Gründungsmitglied. Manchmal ist es zwar nicht immer einfach, so wie dieses Jahr 12 Meinungen unter einen Hut zu bringen, aber es lohnt sich, hier Zeit zu investieren und das Ergebnis ist dann die Essenz von vielen. Die Vielfältigkeit schlägt sich natürlich auch auf die Stückauswahl nieder. Auch hier bringt sich jeder ein. Und so spielte inTeam vom Mittelalterstück (2004, Debüt mit „Feuerzauber“), über Farce (2006, „Der nackte Wahnsinn“), Satire eines Klassikers (2007, „Der Jedermann in der Kleinstadt“), Kinderstück (2010, „Momo“) bis hin zur Komödie (2013, „Der Meteor“) sämtliche Genres.  Doch welches Genre sollte die Theatergruppe für ihr zehnjähriges Jubiläum in diesem Jahr wählen? Die Wünsche innerhalb der Theatergruppe gingen vom Krimi bis hin zum Thriller oder Science Fiction. Letztendlich fiel die Wahl auf die tragische Komödie „Die Spielverderber“ von Michael Ende.
In dessen Fünfakter möchte ein mysteriöser Wohltäter sein Erbe aufteilen und lädt dazu die unterschiedlichsten Charaktere in sein Schloss ein. Dort erwartet die Gäste ein merkwürdiges Spiel, dessen Verlauf sie selbst beeinflussen. Bündnisse werden geschlossen, Intrigen geführt und sich durchkreuzende Pläne geschmiedet.

Mit dieser tragischen Komödie wählte inTeam ein spannendes Stück, das sowohl die Lachmuskeln als auch den Denkapparat der Zuschauer fordert.  Und für die Gruppe bedeutete dieses Stück, dass sie in diesem Jahr nicht mit dem Trend hin zur minimalistischen Bühne geht. Die Zuschauer dürfen sich auf fantasievolle und teils kuriose Kostüme, eine durchdachte Kulisse, ein kunstvolles Bühnenbild und eine umfangreiche Tontechnik freuen. Jedoch amaller meisten auf die zahlreichen Schauspieler, denn zum Jubiläum gewann die Gruppe ordentlich an Zuwachs. Vor allem ehemalige Schauspieler ließen es sich nicht nehmen und werden nun wieder auf der Bühne zu sehen sein, was bestimmt bei so manchen treuen inTeam-Zuschauern Erinnerungen an frühere Inszenierungen wecken wird.
So kommt es, dass bei der Premiere am 7. Juni Schauspieler im Alter zwischen 18 und 40 Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen und ein Stück aufführen, das sie in intensiver Teamarbeit geprobt und erarbeitet haben. Jeder konnte sich einbringen und von den anderen lernen. Diese Theatergruppe ist ein erstklassiger Beweis dafür, dass Demokratie funktioniert, wenn alle dasselbe Ziel vor Augen haben: Die eigenen Zuschauer zu begeistern!

Begeistern lassen kann man sich am 7., 13., 15., 20. und 22. Juni! Eintritt: 8 €, Einlass 19.30 Uhr; Freie Platzwahl; Ort: Altes Jugendzentrum, Kölblstr. 2 in Freising
Kartenreservierung per Mail unter: reservierung@inteam-ev.de und per Telefon unter: 08161 140638.

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Juni 2013.
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