Wir schreiben den 28.06.1999, ein Freitag Abend, an dem eine kleine 3-köpfige Deutschpunk-Band zum ersten Mal auf einer Bühne steht und ihre ersten Songs zum Besten gibt. Das ist lange her, in den letzten 13 Jahren hat sich da doch einiges getan. Seit 2004 sind sie zu viert, singen englisch und spielten knapp 500 Konzerte auf der ganzen Welt. Die Rede ist von der Freisinger/Moosburger Band SCAB.
Am 7. Juli diesen Jahres wird man noch ein letztes Mal eine Bühne erklimmen und die Songs der letzten Jahre spielen. „Jede Geschichte braucht ein Ende, am 7. Juli werden wir unsere Geschichte beenden“, so Sänger Roman. Was bietet sich mehr an, als das Red Corner Festival in Moosburg. Bereits auf dem ersten Red Corner standen SCAB schon auf der Bühne, jetzt 10 Jahre später ein letztes Mal. In der 13-jährigen Bandgeschichte haben die Jungs so einiges erlebt.
2006 schaute man zum ersten Mal über den Tellerrand von Deutschland und spielte eine Tour durch ganz Frankreich. Die war so erfolgreich, dass weitere 5 Touren folgten. Weil das Ausland immer sehr gut zu den „Scabern“, wie sich sich selbst gern bezeichnen, war, folgten Touren durch Länder wie Tschechien, Österreich, Schweiz und 2008 eines der Highlights, eine 4-wöchige Tour durch Australien.
2008 war wohl das erfolgreichste Jahr, die dritte Studio-CD „Our Time“ wurde veröffentlicht. Mit dem Regisseur Christoph Mangler, der für Größen wie den Beatsteaks oder Madsen bereits Musikvideos gedreht hatte, produzierten sie gleich zwei Videos, die dann sogar auf sämtlichen Musiksendern liefen, in Frankreich sogar zur Primetime auf MTV. Mehrere Support-Touren mit Bands wie Die Happy, No use for a Name oder Itchy Poopzkid machten das Jahr perfekt.
2009 trennten sich Dr. Hill, Just und Roman dann aus persönlichen Gründen von ihrem langjährigen Gitarristen. „Das war wohl der Anfang vom Ende, aber es musste so sein“ sagt Bassist Dr. Hill. Für anstehende Konzerte sprang für ein halbes Jahr der langjährige Bandfreund „Dominic aka Bleeding Aigner“ ein. 2010 fand man zwar nochmal einen neuen Gitarristen, „aber auch das hat irgendwie nie wirklich gefunkt“, meint Drummer Just. „Um die ganze Sache nicht im Sand verlaufen zu lassen, haben wir immer an ein „Abschlusskonzert“ gedacht. Schon um innerlich mit diesem wichtigen Lebensabschnitt abzuschliessen! Da bot sich das Angebot der Red Corner Crew an, wir mussten nicht lange nachdenken und haben eigentlich sofort zugesagt.“ Am 7. Juli stehen Dr. Hill, Just, Roman und Dominic Bleeding Aigner das letzte Mal auf der Bühne.
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Juli/August 2012.
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