Papst em. Benedikt XVI.: „Grüßen Sie Freising!“
Mit der Stadtkapelle in Rom – Wiedersehen mit dem Ehrenbürger

Die Stadtkapelle Freising war ein weiteres Mal ein wunderbarer Botschafter der Stadt Freising: Auf Initiative von Kulturreferent Stadtrat Dr. Hubert Hierl wurde die Stadtkapelle Freising heuer durch das Ponteficio Collegio Teutonico Di Santa Maria in Campo Santo eingeladen, die Feier des Fronleichnamsfestes in den Gärten des Vatikan mit zu gestalten. Ende Mai reiste folglich eine städtische Delegation unter Leitung von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher gemeinsam mit der Stadtkapelle nach Rom. Ein bewegendes Wiedersehen mit Joseph Ratzinger, emeritierter Papst und Ehrenbürger der Stadt Freising, wurde zu einem zwar  insgeheim erhofften und doch unerwarteten, feierlichen Höhepunkt: Mit der Bayernhymne, die auch Benedikt XVI. leise, aber innig mitsang, sollte die Romreise anlässlich des Fronleichnamsfestes 2013 schließlich zu Ende gehen…

Festliche Prozession mit der deutschsprachigen Gemeinde

Am Fuße der vatikanischen Gärten sammelte sich die Prozession und bewegte sich mit dem Kirchenchor „Cäcilia“ Merzkirchen/Trier/Saarburg, dem Ensemble der Schweizer Garde, dem Jugendchor „nota bene“/Graz und der Stadtkapelle Freising den steilen Hügel hinauf. Grüße aus Freising an die große deutschsprachige Gemeinde in Rom – ihre Mitglieder stammen vorwiegend aus der Schweiz, aus Österreich und Deutschland – übermittelte auch die prächtige Stadtfahne mit dem Freisinger Wappen.  Vor der Lourdes-Grotte zelebrierte Erzbischof Dr. Georg Gänswein die Heilige Messe, an deren Ende sich langsam der Himmel verdunkelte; die Prozession fand ihren würdigen Abschluss schließlich in der Kirche von Campo Santo, da ein Gewitter mit Starkregen eine Änderung der Planung erzwungen hatte. Bei der Agape wurden landestypische Schmankerl aus den verschiedenen deutschsprachigen Regionen angeboten. Mitarbeiter der Stadt Freising schenkten das eigens mitgeführte Fassbier der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan zur großen Freude insbesondere der Römer aus. Während die Stadtkapelle mit tiefem Sinn für die Erwartungen der Gäste für eine ausgezeichnete Stimmung sorgte, machte eine insgeheim erhoffte und doch überraschende Neuigkeit die Runde: Erzbischof Dr.  Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses, kündigte einen Empfang der Freisinger Delegation mit Stadtkapelle durch Papst em. Benedikt XVI., Ehrenbürger der Stadt Freising, für den nächsten Tag an!

„…der Ehrenbürger zum Anfassen“

Am nächsten Morgen trafen sich die Freisinger samt Stadtkapelle erneut am Fuße der vatikanischen Gärten. Wie am Vortag marschierte die Delegation, diesmal aber nur in Begleitung weniger Sicherheitsbeamter, die vatikanischen Gärten hinauf zum Kloster Santa Maria. Erwartungsvoll formierte sich die Stadtkapelle unter strahlend blauem Himmel vor dem Kloster direkt gegenüber der Kuppel des Petersdoms. „Nicht ein Papst in der Ferne am Fenster,  für uns Freisinger sollte es der Ehrenbürger zum Anfassen werden!“, erinnert sich die Delegation noch Tage später an die bewegende Begegnung. Dann ist der große Augenblick gekommen  Papst em. Benedikt XVI. betritt den kleinen Platz vor dem Kloster, die Stadtkapelle schmettert den Freisinger Feuerwehr-Marsch. Freisings Ehrenbürger ist sichtlich bewegt. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher überreicht nach den sehr persönlichen Worten des emeritierten Papstes, der erneut seine enge Verbundenheit mit seiner Heimat und insbesondere mit der Stadt Freising zum Ausdruck bringt, Präsente der Stadt Freising. Anschließend wird die kleine Delegation vorgestellt – Benedikt XVI. wechselte mit jedem Mitglied der Delegation einige persönliche Worte.

Lebendige Erinnerungen an die Jahre in Freising

Besonders berührend war die Ansprache von Benedikt XVI., der den Freisingern berichtete, dass er sich wohlfühle inmitten der wundervollen Schöpfung, umgeben von Pinien und Zedern, Vogelgezwitscher und meist weiß-blauem Himmel. Er trage viele Erinnerungen an Freising in seinem Herzen, an die Priesterweihe im Mariendom durch Kardinal Faulhaber, an das letzte und innige Zusammensein mit seinen Eltern. Abschließend bat er: „Grüßen Sie Freising, im Gebet bin ich allen Freisingern von Herzen verbunden!“

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Juli/August 2013.
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