Otello darf nicht platzen, Laienbühne darf nicht patzen
Alles eine Frage von Tempo und Timing

Ein Bühnenbild, acht Schauspieler – doch auf Sparflamme kocht die Laienbühne Freising heuer nicht. Im Gegenteil: Die Boulevardkomödie „Otello darf nicht platzen“ ist eine Herausforderung. Nicht nur für die Akteure auf der Bühne. Auch für die Regisseurin. Für ihre spritzigen Inszenierungen klassischer Boulevardkomödien bekannt, hat Margot Riegler heuer die Regie für „Otello darf nicht platzen“ bei der Laienbühne Freising übernommen. Sie wird dem Publikum mit der rasanten und irrwitzigen Geschichte rund um den geplanten Auftritt von Startenor Tito Merelli einen höchst vergnüglichen und amüsanten Theaterabend im Asamtheater schenken. Sie hat ein Faible für Boulevardkomödien: Margot Riegler. Und deshalb habe sie schon lange daran gedacht, das Stück „Otello darf nicht platzen“ von Ken Ludwig auf die Bühne des Asamtheaters zu bringen. Sie habe nur auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Mannschaft gewartet, erzählt sie. Beides ist 2015 eingetreten: Da ist zunächst das Ensemble: Zwar stehen nur acht Personen bei dem Stück auf der Bühne, aber das sei zusammen mit den zahlreichen Helfern hinter den Kulissen „die alte Mannschaft“, so Riegler, mit der sie im Asamtheater groß geworden sei. Und auf diese Mannschaft könne sie sich blind verlassen, sagt Riegler nach vielen Wochen intensiver Probearbeit und zwei Wochen vor der Premiere am 9. Oktober. Und dann der Zeitpunkt: Wenn Riegler im abwechselnden Reigen der Laienbühne-Regisseure in drei Jahren wieder an der Reihe ist, die Gesamtleitung zu übernehmen, dann könne es gut sein, dass dann der Asamsaal wegen der einige Jahre andauernden Generalsanierung des Gebäudes gerade gesperrt sei.

Seit März probt das Ensemble die Komödie, in der es laut Riegler eine ganz besondere Herausforderung gibt: Das Timing und das Tempo müssen genau stimmen – wann geht eine Tür auf, wann geht eine andere Tür zu, wann müssen die Einsätze kommen, Unterbrechungen müssen exakt sitzen, und vieles andere gilt es zu beachten und zu üben, bis es perfekt passt. Zwölf Aufführungen hat man geplant – inklusive der Premiere des Zweiakters am 9. Oktober um 20 Uhr. Zwölf Mal also wird der weltbekannte Operntenor Tito Merelli sein Gastspiel als Otello in einer amerkanischen Kleinstadt ankündigen, zwölf Mal wird er wegen Unwohlsein die Generalprobe nicht absolvieren können, zwölf Mal wird man auf die Suche nach einem Ersatztenor gehen. Das Stück, laut Riegler „genial und wunderschön geschrieben“, verpacke menschliche Schwächen wie Versagensängste und Eifersucht humorvoll in eine schwungvolle Handlung. Und „Otello darf nicht platzen“ erlaube auch einen Blick hinter die Kulissen solcher Produktionen. Denn, so erlaubt auch Riegler einen Blick in ihre Regisseursseele: „Ich kann mich gerade in den übernervösen Opernintendanten gut hineindenken.“ Der Vorverkauf für die Aufführungen läuft bereits bei der Touristinfo am Marienplatz: Wer also acht Freisinger Schauspieler als Max, Operndirektor, Opernstar & Co. erleben will, sollte schnell sein. Wer noch überlegt, für den mag folgender Tipp wichtig sein: Man wird eine Bettszene erleben, die die – aufgemerkt! – vier (!) Akteure sehr oft und sehr gerne geübt hätten, wie die Regisseurin verrät. Da muss es doch dann auch im Bett klappen. (AB)

Inhalt:

Eine amerikanische Kleinstadt im Tito-Merelli-Fieber! Der weltbekannte Opernstar hat in Cleveland sein Gastspiel als Otello zugesagt. Max, Assistent der Theaterleitung und leidenschaftlicher Amateursänger, wartet seit Stunden in der Hotelsuite auf Merelli. Und der Operndirektor befürchtet schon das Schlimmste. Endlich erscheint Merelli. Er fühlt sich aber unwohl und weigert sich, an der Generalprobe teilzunehmen. Jetzt müssen der Direktor und Max schnellstens einen neuen Tenor aus dem Hut zaubern.

Informationen:

In der Komödie von US-Autor Ken Ludwig spielen:
Max: Wolfgang Schnetz;
Harry Saunders: Andreas Schwarz;
Tito Merelli: Franz Spitzenberger;
Maggie: Verena Schuhbauer;
Maria: Gaby Anderl;
Julia: Elisabeth Reisch;
Diana: Angela Flohr;
Page: Stephan Leitmeier.

Die Termine: Premiere Freitag, 9. Oktober, 20 Uhr; Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr; Samstag, 24. Oktober, 20 Uhr; Samstag, 31. Oktober, 20 Uhr; Freitag, 6. November 20 Uhr; Sonntag, 8. November, 16 Uhr; Samstag, 14. November, 20 Uhr;  Samstag, 21. November, 20 Uhr; Samstag, 28. November, 20 Uhr; Sonntag, 29. Novemberm 16 Uhr; Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr; Samstag, 12. Dezember, 20 Uhr. Wer seine Karten in der Zeit vom Freitag, 4. September (Vorverkaufsbeginn) bis spätestens Freitag, 2. Oktober kauft, dem wird ein Frühbucherrabatt von 1,50 Euro je Karte gewährt. Dieses Angebot gilt sowohl im Vorverkauf der Touristinformation als auch bei Online-Bestellung über Internet. Karten gibt es in der Touristinformation der Stadt Freising (Marienplatz 7), Freising, Tel.: (0 81 61) 54 44 333; e-mail: tickets@freising.de; Soweit die jeweiligen Vorstellungen nicht ausverkauft sind, gibt es Karten auch an der Abendkasse. Den aktuellen Stand kann man am jeweiligen Veranstaltungstag ab 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn unter Tel. (081 61) 9 25 11 erfahren. (Fotos: Bungartz)

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Oktober 2015.
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