Großdemo gegen die dritte Startbahn am 29. Oktober
Freising gegen die 3. Startbahn

Gutes Wetter und möglichst viele Teilnehmer: Das wünschen sich die Veranstalter der Großdemonstration gegen die dritte Startbahn. Das Aktionsbündnis AufgeMUCkt, der Bund Naturschutz, die Schutzgemeinschaft und die Stadt Freising wollen den Protest an diesem Tag mitten ins Herz der Landeshauptstadt tragen: Die Demo findet zwischen 10 und 12 Uhr auf dem Münchner Marienplatz statt. Quasi direkt am Amtssitz von Münchens OB Christian Ude, der inzwischen neben der Staatsregierung im Fokus der Startbahngegner steht. Ude gilt als designierter Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl 2013, hat aber als Bedingung gestellt, dass sich die SPD für eine dritte Startbahn einsetzt – entgegen der bisherigen Beschlussfassung des Landesverbandes. Ein Umstand, der auch die Genossen im Landkreis Freising massiv stört. Inzwischen mausert sich das Thema dritte Startbahn mehr und mehr zu einem bestimmenden Thema im anstehenden Landtagswahlkampf. CSU und FDP sind klar dafür, Grüne und auch Freie Wähler lassen inzwischen keine Gelegenheit aus, ihre Ablehnung gegen die Dritte zu betonen. Und dass sie auch keine Koalition mittragen wollen, die sich für eine dritte Bahn am Münchner Flughafen einsetzt. Daran könnte also auch ein mögliches Bündnis aus SPD, Grünen und Freien Wählern scheitern, das Umfragen zufolge durchaus Hoffnung auf eine Mehrheit gegen Schwarz-Gelb in Bayern haben könnte in zwei Jahren. Ude hofft, dass sich dieses Thema bis zur Wahl 2013 erledigt hat. Doch der juristische Weg könnte länger werden. Noch bis Anfang Oktober liegt der Planfeststellungsbeschluss aus, dann beginnt die Klagefrist. Bis 4. November müssen dann die Klagen eingereicht sein, genauso wie Eilanträge, um einen möglichen sofortigen Bau zu verhindern. Mehrere Klagen werden erwartet, darunter auch von der Stadt Freising. Der Stadtrat stimmte Ende September einstimmig dafür, alle juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Was zunächst heißt: Klage vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht. Noch vor der Demo wird es in Weihenstephan zu einem Schlagabtausch hochrangiger Startbahn-Befürworter und -Gegner kommen. Die Freisinger SZ veranstaltet am 14. Oktober um 19.30 Uhr im Hörsaal 14 des Wissenschaftszentrums eine Podiumsdiskussion. Mit dabei sind neben Ude Flughafenchef Michael Kerkloh und Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon, der auch Aufsichtsratschef des Flughafens ist, sowie Freisings Landrat Michael Schwaiger, Landtagsabgeordneter Christian Magerl und AufgeMUCkt-Sprecher Hartmut Binner.

Mehr zur Anti-Startbahn-Demo gibt es im Internet unter www.keine-startbahn3.de

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Oktober 2011.
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