Es ist ein Rundumpaket: vom Liedtext, über den Beat, bis hin zum Cover wird hier alles selbst kreiert. David Muhuri, Finn Millitzer, Ferdinand von Stengel, Nelvin Omerbasic, Adrian Banas, Elino Snip, Lukas Wilde, Felix Wanzeck und Benedikt Riedl: Das sind neun junge Freisinger, die sich im Team auf verschiedenste Art und Weise künstlerisch engagieren. Ihr Name: Traumfänger. Nachdem sich die Gruppe 2022 zusammengeschlossen hat, haben sie bereits den ein oder anderen wichtigen Meilenstein passiert: Im November letzten Jahres steht das Traumfänger Kollektiv auf der Bühne des Uferlos. Aber auch dieses Jahr hat das Team bereits einige Auftritte hinter sich gebracht. Bei der Langen Nacht der Musik traten sie im Furtnerbräu auf, im Lindenkeller standen sie zusammen mit Rapper Naru auf der Bühne und erneut rockten sie beim Uferlos-Festival. Im Mai dieses Jahres wurde den kreativen Köpfen der Jugendkulturpreis übergeben. Der FINK hatte die Gelegenheit, die jungen Freisinger und ihre Kunst etwas näher kennenzulernen. Im Folgenden gibt uns Benedikt Riedl, stellvertretend für das Traumfänger Kollektiv Einblick in das Künstler-Team:
Wie kam es zur Gründung des Kollektivs?
Wir sind in Freising beziehungsweise im Umkreis aufgewachsen. Einige von uns kennen sich seit der Kindheit, letztendlich kennt hier jeder jeden über ein paar Ecken. Die Kunst hat uns dann schließlich zusammengeführt. Seit ungefähr einem Jahr treten wir als Traumfänger auf. Gemeinsam können wir viel erreichen und der Weg ist umso spaßiger. 2023 ist der Beweis dafür – wir haben auf dem Splash gespielt!
Woher kommt eure Leidenschaft zur Musik?
Musik begleitet unser Leben. Es gibt dir die Möglichkeit, dich kennenzulernen und dich auszudrücken. Die Entstehung von Musik ist ein verrückter Prozess. Jedes Mal aufs Neue entsteht etwas Einzigartiges und Unerwartetes. Das begeistert uns.
Was ist euer Ziel?
Unser Ziel ist es, Freising auf die Karte bringen. Wir sind eine starke Community, die sich gegenseitig supportet. Mal sehen, was die Zukunft mit sich bringt.
Was möchtet ihr mit eurer Musik zum Ausdruck bringen? Habt ihr eine (politische/nicht politische) Botschaft?
Wir unterstützen respektvollen Hip-Hop, wir möchten einen positiven Vibe verbreiten und unser Umfeld dazu bewegen, weniger zu denken und einfach zu machen.
Gibt es einen Chef in der Gruppe? Wenn ja, wer ist es?
Wir sind wie eine Hydra, jeder hat seinen eigenen Kopf aber letztendlich ziehen wir alle am selben Strang und entscheiden im Kollektiv.
Ist es bei neun Personen nicht unfassbar schwer, immer alle unter einen Hut zu bringen? Tretet ihr auch auf, wenn jemand keine Zeit hat?
Wir regeln das meiste demokratisch und versuchen so alle auf den gleichen Nenner zu kommen. Aus logistischen und beruflichen Gründen ist es allerdings leider nicht immer möglich, dass alle erscheinen.
Was ist euer größter Traum, wo würdet ihr gerne mal auftreten?
Einer unserer größten Träume ist vor Kurzem wahr geworden: Wir haben auf dem Splash performt. Es war eine unbeschreibliche Erfahrung, die uns dankbar und stolz zur gleichen Zeit macht. Wir haben einige bekannte Gesichter kennenlernen dürfen und als Newcomer mal sehen dürfen, wie es auf der großen Bühne abläuft. Und noch eine witzige Anekdote zwischendrin: Ein Künstler hat mir im Backstage mein Bier geklaut, das fand das gesamte Kollektiv ziemlich witzig. Es war schön, mit anzusehen, dass Künstler, die Millionen Anhänger haben, hinter der Bühne ganz normale, bodenständige Menschen sind. Die Mainstage wäre natürlich die Krönung. Abgesehen davon verstehen wir uns als Plattform und werden auch in Zukunft eigene Veranstaltungen organisieren, um talentierten Künstlern die Möglichkeit zu bieten sich zu zeigen.
Wo würdet ihr auf keinen Fall auftreten?
Ganz klar: Jegliche Veranstaltungen im politischen Interesse.
Mit welchem Gefühl sollen Konzertbesucher nach einem Auftritt nach Hause gehen?
Ein Gefühl von Vorfreude auf mehr, eine Aufbruchsstimmung und wir möchten den Drang wecken, Neues zu probieren.
Was verbindet euch mit Freising?
Definitiv unsere Kindheit als auch unsere Jugendzeit. Hier bildeten sich unsere Freundeskreise, mit denen wir Erfahrungen gesammelt haben, die für immer bleiben und die uns niemand mehr nehmen kann.
Frisch gebackene Jugendkulturpreisträger: wie fühlt sich das an?
Wir freuen uns sehr, dass unsere Bewegung gesehen und geschätzt wird. Es motiviert uns auf jeden Fall am Ball zu bleiben. (Interview: Denice Fuchs)
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom September 2023.
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