Zu dieser Musik ließ sich schon Marylin Monroe im Film “Das verflixte 7. Jahr” verführen, auch Greta Garbo tanzte auf der Leinwand zu den Melodien des wohl berühmtesten Werkes des russischen Komponisten. In der Werbung, im Musical wurden seine Melodien ausgeschlachtet, doch in seiner ganzen musikalischen Substanz kann man es nur live und mit großem Orchester wirklich erleben und verstehen: die Rede ist natürlich von Rachmaninows wohl berühmtesten Werk, dem 2. Klavierkonzert. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des „Freisinger Symphonieorchesters“ erklingt dieses Werk am 17. März 2019 im Rahmen eines Benefizkonzertes in der Luitpoldhalle wohl zum ersten Mal nun in Freising. Solistin ist die in Freising allseits bekannte Pianistin Julia Fedulajewa. Es gibt nur wenige, die sich der Musik Sergei Rachmaninows entziehen können, seinen glänzenden Klangfarben, dem Pompösen, der großen Geste seiner Musik und so mancher inniger Melodie die er zu schreiben wusste. “Die Musik muss aus dem Herzen kommen und zu Herzen gehen”, sagt der Komponist. Rachmaninow war 28, als er mit diesem Konzert 1901 einen festen Platz im Repertoire der Pianisten eroberte und gleichsam unsterblich wurde. Nicht zu Unrecht gilt das 2. Klavierkonzert von Rachmaninow mit seinen virtuosen Eruptionen als eines der schwierigsten Werke der Klavierliteratur.
Dem Anspruch des „Freisinger Symphonieorchesters“ folgend, immer auch jungen Solisten und Musizierenden der Schule die Möglichkeit zum Auftritt vor großem Publikum zu geben, stehen noch andere musikalische Leckerbissen auf dem Programm:
Erstmals wird das Konzert das Jugendstreichorchester der Musikschule unter der Leitung von Ursula Bongard eröffnen. Mit einem festlichen „Concerto grosso“ von Antonio Vivaldi entführen die jungen Nachwuchsstreicher das Publikum in die wunderbare Welt des musikalischen Barocks.
Seine bezaubernde „Romanze für Klarinette und Orchester“ Es-Dur komponierte Richard Strauss schon als 15jähriger. Nach der Uraufführung 1879 geriet das Jugendwerk in Vergessenheit und wurde erst 1991 durch Sabine Meyer wiederaufgeführt. Das reizende, selten gespielte Werk wird von dem jungen Klarinettisten Luis Weidlich interpretiert.
Mit der Höchstzahl von 25 Punkten konnte Charlotte von Urff den 1. Preis im Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Bundesebene 2018 erzielen. Sie ist Solistin in „Introduktion, Thema und Variationen für Oboe und Orchester“ von Johann Nepomuk Hummel, einem oft unterschätzten Zeitgenossen und Freund Ludwig van Beethovens.
Wie sollte es klingen, dieses Land im Norden mit seinen Seen und seiner Weite? Im Jahr 1899 als „Finlandia. Sinfonisches Gedicht für Orchester“ op. 26 komponiert wurde und sich Sibelius diese Frage stellte, galt es darauf eine trotzige Antwort zu finden, denn Finnland litt als Großfürstentum unter der Zensur der zaristischen Zentralregierung in St. Petersburg. Den Wunsch nach nationaler Unabhängigkeit drückte Sibelius mit seiner Tondichtung „Finlandia“ so stark aus, dass das Werk bald zur heimlichen Nationalhymne mutierte und folglich von der russischen Verwaltung verboten wurde. Mit dem hymnischen Gesang an Freiheit und Unabhängigkeit interpretiert das „Freisinger Symphonieorchester“ wieder einmal ein Werk der musikalischen Hochromantik.
Nun schon im zehnten Jahr seines Bestehens folgt das „Freisinger Symphonieorchester“ unter der Leitung von Martin Keeser seinem Konzept, das ihm schon einen festen Platz im Freisinger Kulturleben gesichert hat. Das Orchester ist eine Einrichtung der städtischen Musikschule Freising und besteht aus vielen erfahrenen Profis, zum großen Teil Lehrer an der Musikschule, aber auch Kolleginnen und Kollegen anderer Schulen und vielen engagierten Laienmusikern aus Freising und Umgebung. Zusammen mit ihnen können viele junge Musikschüler ihre ersten Erfahrungen im Orchesterspiel sammeln. Die allerbesten von ihnen erhalten auch regelmäßig die Möglichkeit, – oft erstmals – als Solisten zusammen mit Orchester zu konzertieren. Alle Konzerte finden in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club Freising und mit Unterstützung der Graf von Moy GmbH & Co. KG statt. Der Reinerlös geht stets an soziale Projekte des Clubs.
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Februar 2019.
In unserer Bibliothek können Sie diese und alle anderen Ausgaben der letzten Jahre online lesen.