Die drei Mitglieder des allerersten Ensembles freuen sich schon besonders auf das Camerett-Jubiläum, da sie planen, bei dieser Gelegenheit selbst wieder auf der Bühne zu stehen. Das ist nämlich das Konzept des aktuellen Programms: viele ehemalige Camerettler werden nach langer Zeit wieder auftreten – teils mit alten, teils mit neuen und teils mit auf neu getrimmten Nummern. Selbstverständlich tritt auch das aktuelle Ensemble auf, das bei der Einweihung der Aula bereits einen Vorgeschmack auf sein Können gegeben hat, außerdem werden einige Ehemalige, die nicht persönlich kommen können, in filmischen Beiträgen von den alten Zeiten erzählen. Klaus Mandl selbst, der Urvater des Ganzen, der dieses Jahr 93 geworden ist, freut sich auch bereits auf die Veranstaltung, die er natürlich, wie jedes Jahr, besuchen wird.
Interessant ist, dass sich einige Nummernideen seit 50 Jahren immer wieder finden, denn zum Teil sind es noch immer die gleichen Dinge, die die Schüler ärgern oder belustigen. Damals wie heute haben die Lehrer ihre eigenen Macken, die auf der Bühne parodiert werden und damals wie heute suchen Schüler nach Einfällen, wie das manchmal triste Schulleben am besten zu ertragen ist. Andere legendäre Nummern wie die Facebook-Nummer, bei der ein Schüler im – bildlich dargestellten – Dschungel des sozialen Netzwerks verzweifelt, zeigen, dass sich die Zeiten dennoch geändert haben.Dieses Jahr geht es um u.a. Lehrer, die ihren gelangweilten Schülern am unsinnigen Donnerstag total begeistert alberne Streiche spielen, außerdem gibt es wieder eine böse Kasperl-Nummer und die Zuschauer erfahren, was Lehrer morgens vor dem Spiegel so machen.
Einige der besten ehemaligen Camerett-Pianisten und -Sänger, von denen ein paar heute sehr erfolgreich sind mit ihren eigenen professionellen Kabarett-Programmen, steuern Songs bei. Es verspricht also ein außergewöhnliches Programm zu werden, das hoffnungsvoll den Versuch unternimmt, der langen und erfolgreichen Geschichte des Camerett gerecht zu werden. (Antje Hagn)
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Juni 2015.
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