In den 90er Jahren begann Hoffmann sich im wahrsten Sinn des Wortes ins Holz zu vertiefen, um daraus abstrahierte Metaphern für Menschen zu entwickeln. Für deren Umsetzung arbeitet sie bevorzugt mit ganzen Bäumen, von denen sie passende Segmente auswählt. Die Form des Wuchses bestimmt dabei das gesamte Erscheinungsbild entscheidend mit. Nach Möglichkeit wird auch die Rinde erhalten, stellvertretend für die Bekleidung des Menschen. Das blanke Holz erinnert an die nackte Haut und die farbig gefassten Einschläge und Teilbereiche versinnbildlichen mit ihrer Tonalität den Charakter und die Psyche. Diese Vorgehensweise bildet gleichermaßen die Basis für die Serien TOTEMS, Übersetzungen bedeutender Hoffmänner der Kulturgeschichte, und TYPOI, sinnbildlichen Charakterstudien, die jeweils gleichermaßen von der Symbolik der Form und der Farbe bestimmt werden.
Dass sie bei der Bearbeitung bewusst auf den Einsatz von Maschinen verzichtet, lässt sich an den Exponaten deutlich nachvollziehen. Für ihre Arbeit ist nämlich nicht nur das Material als solches ausschlaggebend, sondern auch der unmittelbare Kontakt dazu, um materialimmanent damit umzugehen.
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom März 2015.
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