„Beim Bimperlwirt, beim Bamperlwirt, da kehr’n die Kinder ein. Sie essen, dass der Tisch si biagt, und wolln recht lustig sein.“ Recht lustig möchte es auch der Vitus haben und kehrt deshalb in der bayerischen Singgruppe ein, die sich im Alten JUZ in der Kölblstraße 2 trifft. Hier singen 0- bis 3-Jährige gemeinsam mit ihren Mamis und Papis vom Schneider und der Maus, dem Gickerl, Gockerl, droben auf dem Mist oder dem Sepp, Depp, Hennadreck. Hierbei wird den Kindern nicht nur die Freude am Singen nahe gebracht, sondern auch der Gebrauch der bayerischen Mundart, die im städtischen Alltag oft zu kurz kommt. Mit genau diesem Ziel vor Augen ergriffen im August 2013 Freisinger Eltern die Initiative und gründeten den Singkreis. Seitdem trifft sich dieser 14-tägig am Donnerstag von 16.00 bis 17.30 Uhr. Mal sitzend und klatschend, mal tanzend und stampfend, im Winter drinnen, im Sommer draußen ist dabei immer Abwechslung geboten. Die Kleinen können auf dem Schoß der Eltern mitsingen oder ihrem Bewegungsdrang zur Musik freien Lauf lassen. Dabei bleibt genügend Zeit, um aus der mitgebrachten Brotbox zu naschen oder einen Schluck aus der Teeflasche zu nehmen und die Stimme zu ölen. Interessierte Eltern können sich beim Gruppenleiter Heiner Link per Email an heinerlink@gmx.de nach dem nächsten Termin erkundigen. Wer sich erst einmal ein Klangbild machen möchte, der sollte sich das ZAMMA-Programm aufmerksam ansehen: Gemeinsam mit dem Volksmusikarchiv Oberbayern gestaltet der Singkreis während des Kulturfestes Anfang Juli ein Erlebnissingen für Groß und Klein. Dafür wird jetzt bereits schon fleißig geübt.
Etwas mehr Übung könnte der Vitus auch gebrauchen, obwohl er bereits das eine oder andere Lied kennt. Doch mit seinen dreieinhalb Jahren gehört er im Singkreis tatsächlich mal zu den Älteren und die Freude am Singen will – im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern – bei ihm leider nicht recht auf kommen. Aber wie heißt es so schön: „Wenn sich eine Türe schließt, öffnet sich eine andere.“ Daher träumt der Vitus von den großen Abenteuern, die es zukünftig für ihn und Kinder ab vier Jahren zu entdecken geben wird. Und so macht er sich fröhlich auf den Heimweg und summt dabei leise vor sich hin: „Bimperl, Bamperl, trallala, lustig san mir Kinder da, Bimperl, Bamperl, tralala, lustig san mir da!“
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Februar 2015.
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