Special Olympics World Games 2023
Landkreis Freising darf eine Delegation aus Kenia begrüßen

Der Landkreis Freising setzt ein Zeichen für mehr Teilhabe und Anerkennung von Menschen mit Behinderung. Wenn im Sommer 2023 die Special Olympics World Games in Berlin (17. bis 25. Juni 2023) und damit erstmals in Deutschland stattfinden, dann wird der Landkreis Freising eine internationale Delegation empfangen dürfen. Denn er ist als eine von 216 Host Towns ausgewählt worden. Inzwischen steht fest: Der Landkreis Freising wird von 12. bis 15. Juni 2023 die Teilnehmer aus Kenia empfangen. Diese Delegation wird nach bisherigem Stand aus 114 Personen bestehen, wobei das Organisationskomitee darauf hinweist, dass sich die Teamstärke noch verändern kann.

Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander in 26 Sportarten und zwei Demonstrationssportarten an. Das größte kommunale Inklusionsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik stiftet ein neues Miteinander und öffnet den Raum für Begegnungen weit über die Veranstaltung in Berlin hinaus. Die Host Towns bereiten den Empfang für die internationalen Delegationen. Über vier Tage ist der Landkreis Freising vor Beginn der Wettbewerbe Gastgeber für die Athleten sowie deren Betreuer aus Kenia. „Unsere Rolle als Host Town steht dem Landkreis Freising gut zu Gesicht. Wir freuen uns auf unsere Gäste aus Kenia und darauf, ihre Kultur kennen zu lernen und ihnen unseren Landkreis und seine Schönheiten näher zu bringen“, sagte Landrat Helmut Petz nach der Bekanntgabe. „Schon jetzt ist die Vorfreude auf tolle vier Tage im Juni 2023 und interessante Begegnungen mit den Menschen aus Kenia groß. Wir hoffen, dass Freundschaften geschlossen und Möglichkeiten der Inklusion gelebt und gestaltet werden.“

Organisationsteam arbeitet im Hintergrund
Robert Wäger, weiterer Stellvertreter des Landrats, hatte die Idee im Oktober 2021 im Ausschuss für demografische und soziale Fragen des Kreistags Freising vorgebracht, sich als Landkreis für das Projekt zu bewerben. „Sowohl der Landrat als auch die Kolleginnen und Kollegen im Kreistag, die angesprochenen Bürgermeister und die offene Behindertenarbeit der Lebenshilfe waren begeistert und haben ihre Unterstützung zugesagt.“ Der Landkreis Freising setzt damit ein Zeichen für mehr Teilhabe und Anerkennung von Men-  schen mit Behinderung. „Ich habe schon sehr viel Zustimmung für unsere Teilnahme erfahren. Umso mehr freue ich mich darauf, mit den Gästen aus Kenia Vereine und Kulturangebote im Landkreis Freising zu besuchen“, sagte Wäger.

Mit der finalen Zuteilung beginnt nun eine erste Phase der Beziehung. Kontakte knüpfen, passende Unterkunft suchen, Programm des Aufenthalts gestalten: Das Organisationsteam, bestehend aus Robert Wäger, Konrad Weinzierl (Kreisbehindertenbeauftragter), Marianne Heigl (Kreis- und Bezirksrätin), Susanne Zottmann (Landratsamt Freising) und Saskia Hobmeier (Lebenshilfe Freising), erwartet schon im Vorfeld viel Arbeit. „Die Gäste sprechen ja sowohl Englisch als auch Swahili. Wenn es im Landkreis Bürgerinnen und Bürger gibt, die Swahili sprechen und die uns unterstützen möchten, würde mich das sehr freuen“, so Wäger. „Auch Vorschläge und Angebote für Unterkünfte und Aktivitäten sind herzlich willkommen.“

190 Delegationen aus aller Welt
Mit den Special Olympics World Games Berlin 2023, dem weltweit größten inklusiven Sportevent, wird Inklusion (be-) greifbarer. Menschen mit geistiger Behinderung werden sichtbar, Begegnungen einfacher, Austausch selbstverständlicher. 190 Delegationen aus der ganzen Welt kommen nach Deutschland, um an den Spielen und dem damit verbundenen Host Town Program teilzunehmen. Ziel ist es, den Delegationen eine interkulturelle Erfahrung zu ermöglichen und gleichzeitig die Vision von einer inklusiven und barrierefreien Gesellschaft in Deutschland zu erreichen. Jede Delegation kommt aus einem anderen kulturellen Hintergrund mit unterschiedlichen Essensgewohnheiten, Umgangsformen und Eigenarten. Dieses Profil soll allen Beteiligten des Host Town Program einen Einblick in den Hintergrund der Delegation geben. Am wichtigsten ist es jedoch, offen für die neue Kultur zu sein und jedem Menschen ohne kulturelle Stereotype zu begegnen. „Am wichtigsten ist die Nachhaltigkeit, dass die Inklusion auch nach den Weltspielen in den Kommunen bleibt.“ Mark Solomeyer, Athletensprecher und Vizepräsident von Special Olympics Deutschland (SOD), bringt es auf den Punkt. Deutschland verändert sich. Inklusion wird zur Inspiration über die Special Olympics World Games Berlin 2023 hinaus. Das Host Town Program spiele eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung inklusiver Lebensräume und der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung. Die Vielzahl inklusiver Projekte wird eine offene, vielfältige Gesellschaft weit über die Weltspiele 2023 hinaus prägen. Sie werden ein neues Miteinander stiften und den Raum für Begegnungen öffnen.

Mehr Informationen über die Organisation von Special Olympics Kenya sind im Internet unter specialolympicskenya.org zu finden.

vom Landkreis Freising

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Juni 2022.
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