Es ist ein logistisches Meisterwerk, das Fingerspitzengefühl verlangt: Drei große Tanks mit einem Fassungsvermögen von 1040 Hektolitern mussten am Freitag, 17. November, noch eingehoben werden. Und die beiden Kranfahrer meisterten diese Aufgabe mit Bravour: Beide hoben die Tanks liegend an, ehe sie in enger Abstimmung den passenden Winkel zum Einheben fanden. Ein Spektakel, das den Abschluss von vier intensiven Wochen Tankeinbringung bildet.
Doch Zeit zum Verschnaufen bleibt für den Technischen Leiter der Brauerei Weihenstephan, Tobias Zollo, nicht: „Parallel wurde unterhalb der Tanks schon mit der Verrohrung begonnen“, erklärt er. Es geht also laufend weiter – schließlich soll zum Tag des Bieres 2024 (23. April) der neue Kombikeller in Betrieb genommen wer- den. Ein straffer Zeitplan, aber Zollo ist optimistisch: „Bisher sieht alles wunderbar aus – wir sind im Plan!“ Und damit ist auch noch nicht das Ende erreicht: Denn insgesamt können 25 neue Tanks (inkl. Hefesammeltank), die über ein Volumen von 680 bis 1040 Hektoliter verfügen und damit entsprechend an die Größe der bestehenden Gär- und Lagertanks angepasst sind, Platz finden – jetzt hat sich die Brauerei aber erst einmal um drei kleine und sechs große Drucktanks, zwei große Gär- und Lagertanks sowie einen Hefesammeltank erweitert.
Platz für 13 weitere ist allerdings noch – und auch hier ist man in Weihenstephan schon bereit, erklärt Zollo: „Es ist alles vorbereitet, allerdings wird jetzt erst einmal die Entwicklung beobachtet.“ Soll heißen: Wann die nächsten Tanks kommen, entscheidet sich wohl erst in ein paar Jahren – und auf gewisse Weise auch in den Getränkemärkten der Welt. Denn darüber entscheidet im Endeffekt der Verbraucher: Entwickeln sich die Weihenstephaner Bierspezialitäten weiterhin so positiv, muss man in der Staatsbrauerei wohl bald die nächste Stufe zünden. Prof. Dr. Josef Schrädler, Direktor der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan, ist begeistert: „Der neue Kombikeller bringt uns ein hohes Maß an Flexibilität.“ Die zusätzlichen Kapazitäten erleichtern die Produktionsplanung und gibt der Brauerei Weihenstephan wieder etwas mehr Luft zum Atmen. Gerade in der Hochsaison stieß man an die Grenzen – jetzt „können wir noch effizienter arbeiten“, erklärt Schrädler.
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom April 2024.
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