Nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit ist es fertig: das Evangelische Gemeindehaus Christi Himmelfahrt. Am 8. Dezember wird es von Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler eingeweiht. Es ist der Beginn einer neuen Ära in der Geschichte des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Freising.
Nach der Hochwasserkatastrophe im Juni 2013, als man die Gebäude an der Saarstraße nicht mehr retten konnte, ist nun als Ersatzbau für zwei Häuser, Pfarramt, Dekanat und Gemeindehaus ein hochwassersicheres Gebäude entstanden, das wahrlich ein neues Zentrum des gemeindlichen Lebens ist: Im Erdgeschoß sind die Gemeinderäume, ein großer und ein kleiner Saal, die Gemeindeküche, die Jugendräume mit eigener Terrasse und das Büro der Kantorin untergebracht, im Obergeschoß finden die Büros von Pfarramt und Dekanat ihr neues Zuhause.
Architekt Arwed Sandner, Bauüberwacher Alexander Bauer, Projektsteurer Ulrich Falckenberg, die Landschaftsarchitekten von Lex-Kerfers, Vertreter des Kirchlichen Baureferats, Dekan Jochen Hauer, die Geschäftsführende Pfarrerin Dorothee Löse, die Genehmigungsbehörden und die Mitglieder der Kirchengemeinde haben dafür gesorgt, dass das Schmuckstück im vorgesehenen Zeit und Kostenplan fertiggestellt wurde. Die Kosten für den Neubau sind auf vier Säulen verteilt: Gefördert wurde der moderne Bau mit rund drei Millionen Euro durch die Landeskirche, 1,4 Millionen Euro steuerte die Regierung von Oberbayern bei, 62 000 Euro kamen vom Dekanat, die Kirchengemeinde trägt rund 380 000 Euro aus Rücklagen, Spenden und Darlehen. Mit dieser Summe hat man den strikt vorgegebenen Finanzrahmen eingehalten.
Begonnen hatten nach einem Architektenwettbewerb und einer Planungsphase die Bauarbeiten im November 2016 mit dem Abbruch des Gemeindehauses und des Pfarramtes, das Baufeld wurde im Frühjahr 2017 vorbereitet. Am 18. April 2017 erfolgte der offizielle Spatenstich für das Haus, die Grundsteinlegung fand am 7. Juli statt. Der Rohbau wurde im Oktober 2017 fertiggestellt, danach folgte der Innenausbau. Das Richtfest konnte am 16. November 2017 gebührend gefeiert werden. Und jetzt ist das Haus fertig, das – so das städtebauliche Konzept – im gemeinsamen Dialog mit der Christi-Himmelfahrtskirche steht und den südlichen Eingang zur Freisinger Innenstadt mit der neu gestalteten Situation neu zeichnet. Durch die Ausrichtung des Gebäudes wird der Gemeindegarten vor Verkehrslärm geschützt, die Verbindung zwischen Gemeindezentrum und Kirche bildet eine taghelle Wandelhalle – ein echter Hingucker.
Die differenziert gestaltete Ziegelfassade steht klar ausgerichtet zum städtischen Raum, zum Garten und zur Kirche hin öffnet sich das Haus mit einer vielschichtigen Holzfassade und großzügigen Fensteröffnungen für die neuen lichtdurchfluteten Räume. Langlebige Baustoffe wie das Sichtziegelmauerwerk, nachhaltige Materialien aus Holz und solide Details prägen den Charakter des neuen Hauses. Die Dachfläche ziert eine Dachbegrünung, die von den Planern als „fünfte Fassade“ bezeichnet wird. Anfallendes Regenwasser wird künftig vollständig auf dem Grundstück versickern, der Energiebedarf für die Heizung wird mit einer Grundwasser-Wärmepumpe regenerativ erzeugt. Alle Bereiche des Gemeindehauses sind selbstverständlich barrierefrei zugänglich.
Während in den ersten beiden Novemberwochen Pfarramt und Dekanat aus dem vorübergehenden Domizil an der Kirchgasse 2a wieder zurück in ihre angestammte Heimat gezogen sind, steht das Haus ab Januar 2019 wieder zur Gänze der Gemeinde und Interessenten zur Vermietung zur Verfügung.
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Dezember 2018.
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