„Das ist nicht nur für mich.“, lächelt der OB bescheiden. „Das ist eine Auszeichnung für unsere ganze Stadt!“ Am 08. Dezember 2011 hat Prof. Dr. Wolfgang Herrmann, Präsident der Technischen Universität München, Oberbürgermeister Dieter Thalhammer am Dies Academicus die Würde eines Ehrensenators verliehen. Den Festvortrag der Akademischen Jahresfeier hielt Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Wissenschaftler, Unternehmer und langjähriger Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft Telekommunikation und neue Medien e.V. zu einem facettenreichen Thema, das wohl alle Zuhörer im Auditorium Maximum bewegt, ganz besonders aber den Oberbürgermeister einer Schul- und Universitätsstadt angesprochen hat: „Unternehmertum, Wissenschaft, Kultur – worin bilden wir aus?“
Initiator eines Integrationsprozesses
„Der Senat hat Ihr Engagement um die Zusammenarbeit der Stadt Freising mit der Technischen Universität München ganz besonders hervorgehoben.“, fasst Präsident Herrmann die Begründung der hohen Auszeichnung pointiert zusammen. „Als Initiator eines Integrationsprozesses haben Sie die Beziehung von Stadt und Universität nachhaltig geprägt und die TUM im Stadtleben als feste Größe verankert. Für Ihre zahlreichen Initiativen zum Aufbau einer engen Beziehung gebührt Ihnen unser aller Dank.“
Oberbürgermeister Dieter Thalhammer steht seit 1994 an der Spitze der Universitätsstadt Freising. Nahezu zeitgleich hat die TU München ihren Lehr- und Forschungsstandort Freising-Weihenstephan einem tiefgreifenden Reformprozess unterzogen, der inzwischen weitgehend abgeschlossen ist. Das „Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt“ (WZW) der TU gilt heute als internationaler Vordenker der Life-&-Food-Sciences – und sieht sich bestens integriert in das städtische Umfeld Freisings. Zu diesem Integrationsprozess habe der Oberbürgermeister seitens der Stadt maßgeblich beigetragen durch eine Reihe von Initiativen, die eine nachhaltige Stärkung der wechselseitigen Beziehungen ermöglicht haben. Die TU erkennt mit der Verleihung der Ehrensenatorenwürde u.a. die Gründung des „Weihenstephaner Forums“ an, bei der sich die Spitzen von TU München, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der in Freising ansässigen Bayerischen Landesanstalten, des Fraunhofer-IVV und des Staatlichen Bauamtes bei einem jährlichen Treffen mit Vertretern von Stadtrat und Verwaltung in einer sehr offenen Gesprächsatmosphäre über aktuelle Entwicklungen austauschen. Präsident Herrmann würdigte auch die Schaffung eines eigenen Referates für Weihenstephan (Stadtrat Dr. Heino Pause) sowie die offiziellen Empfänge der Stadt für die Erstsemester.
Neben der Vergabe der „Preise des Oberbürgermeisters“ beim jährlichen Hochschultag für die besten Diplom- und Masterarbeiten der Studienfakultäten des WZW sei mit der regelmäßigen Auslobung des mit 25000 Euro dotierten „Wissenschaftspreises Weihenstephan der Stadt Freising“ ein weiterer eindrucksvoller Beweis angetreten, wie stark sich Freising mit seinem Hochschulzentrum identifiziere. „Ich bin stolz, dass die TU das wirklich gute Einvernehmen mit der Stadt nicht nur sieht, sondern vor allem selbst als wichtig erachtet.“, freut sich OB Thalhammer über die Ernennung zum Ehrensenator. „Die Impulse, die wir geben konnten und geben, gelingen nur dank der breiten Überzeugung des gesamten Freisinger Stadtrates.“ Freising sei an einem lebendigen Miteinander mit den Wissenschaftseinrichtungen ausdrücklich gelegen: „Wir wissen um die Kraft und die Dynamik, mit der Weihenstephan unser Bild, unser internationales Renommee, unsere Identität, aber auch unser Selbstbewusstsein als Wissenschaftsstadt prägt. Und dafür arbeiten wir – Stadtrat, Oberbürgermeister und Verwaltung – wirklich gerne!“
Die Ehrensenatorwürde ist eine der höchsten Auszeichnungen der Technischen Universität München, mit der herausragende Leistungen geehrt werden. Der Akademische Senat unter Vorsitzendem Prof. Dr.-Ing. Udo Lindemann hat diese Anerkennung auf einstimmige Empfehlung des Hochschulpräsidiums beschlossen. (Fotos: Uli Benz/TU München)
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Januar 2012.
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