Im Norden von Freising entsteht was Großes: Auf dem Gelände der ehemaligen General-von-Stein-Kaserne wächst in den nächsten Jahren der „Stein-Park“. Ein ganzer neuer Stadtteil wird realisiert. 16 Hektar groß ist das Areal, das künftig rund 1000 Bürgern Heimat sein wird. Und noch bevor die ersten Wohnhäuser stehen, eröffnet Anfang Mai das „SteinCenter“.
1000 Bürger und dazu die Bewohner des Freisinger Nordens – sie alle wollen versorgt sein. Dafür sorgt das „SteinCenter“, das die Unger-Küblböck Unternehmensgruppe realisiert hat und das jetzt pünktlich zum vorgesehenen Termin seine Tore öffnet. Gesellschafter der UK Unternehmensgruppe sind die Unger Gruppe aus Weiden und die Küblböck Unternehmensgruppe aus Regensburg, ein auf Handelsimmobilien im südbayerischen Raum spezialisierter Projektentwickler.
Der Plan: Das „SteinCenter“ soll der neue zentrale Einkaufsstandort im Norden von Freising sein – an der B 301 gelegen und damit auch für Bürger aus dem nördlichen Landkreis gut erreichbar. Bei der Realisierung hat der Regensburger Investor die städtebaulich hohe Qualität erfüllt, die sich die Stadt Freising in Folge eines Wettbewerbs erwartet hat. Das „SteinCenter“ besteht aus zwei klar gegliederten Baukörpern – einem dreigeschoßigen Haupthaus mit der besonderen Fassade in Holzoptik und einem fünfgeschoßigen Punkthaus mit Putzfassade. Gruppiert sind die beiden Gebäude um einen Quartiersplatz. Das Vergabegremium überzeugte an der vorgestellten Planung insbesondere die moderne Formsprache der geplanten Fassade, die aus nicht-orthogonalen Strukturen aus Latten in Holzoptik aufgebaut ist. Diese spektakuläre Fassadenstruktur ermöglicht es, so die architektonische Begründung, auf die unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Gebäudeseiten (Schallschutz zur Wohnbebauung hin sowie Anlieferhof auf der Westseite) angemessen reagieren zu können. Eine unansehnlichen Zweckfassade – das wollte man unter keinen Umständen.
Im Rahmen einer Ausschreibung hatte die Stadt Freising einen Investor für das Grundstück gesucht, das zum gewerblichen Herz des neuen Stadtteils werden sollte. 21 Unternehmen wollten auf dem ehemaligen „Ari“-Areal investieren. Im März 2011 entschied sich das Vergabegremium (dem neben Vertretern der Stadt auch unabhängige Fachleute angehörten) und der Stadtrat für das Konzept der Unger-Küblböck Unternehmensgruppe: Es war der Startschuss für das „SteinCenter“. Das neue Zentrum folgt dabei dem Konzept des „one-stop-shoppings“. Will heißen: Sämtliche Besorgungen des Alltags können an einem Standort erledigt werden. Im Herbst 2011 wurde der Bauantrag eingereicht, so dass bereits im März 2012 mit dem Bau begonnen werden konnte.
Zur Attraktivität des 26 Millionen Euro teuren Komplexes tragen sicherlich auch die 330 kostenlosen Kundenstellplätze in zwei Parkebenen bei, die von der B 301 aus über eine neu errichtete Ampelkreuzung anfahrbar sind. Zusätzlich sind 165 Fahrradabstellplätze für die Kunden vorhanden. Und im Parkhaus befinden sich sogar E-Tankstellen, an denen man seinen Pkw oder sein E-Bike gratis aufladen kann.
Was den Investor besonders freut: Zur Eröffnung sind 100 Prozent der Flächen vermietet – wichtig für einen Unternehmer, der diese Immobilie im Eigenbestand behält und betreibt, und nicht nur als Bauträger auftritt. Und es ist ein attraktiver Branchenmix, der die Kunden anlocken soll.
Insgesamt werden im „SteinCenter“ über 10 000 Quadratmeter Nutzfläche, davon rund 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche, zur Verfügung stehen: Den Löwenanteil der Verkaufsfläche nimmt der Vollsortimenter EDEKA mit rund 2500 Quadratmeter ein. Zirka 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche bietet der Discounter ALDI-SÜD. Auf rund 1300 Quadratmetern umfasst das Sortiment des Müller-Marktes die Bereiche Drogerie, Parfümerie, Spiel- und Schreibwaren und ein großes Musik/DVD-Angebot. Vervollständigt wird das Angebot durch die Sonnen Apotheke, eine Geschäftsstelle der Sparkasse Freising, Frisör Klier und ein Café mit Freisitz auf dem Quartiersplatz. Im Punkthaus findet man die Praxis des Gastroenterologen Dr. Teuber und ein zirka 1100 Quadratmeter großes Studio der Fitness-World Number One mit Sauna und Ruhebereich auf der Dachterrasse.
Die offizielle Einweihung des „SteinCenters“ findet am 30. März statt, die Eröffnungstage mit vielen Attraktionen dauern vom 2. bis 4. Mai. Bis zur Einweihung der ersten Wohnungen im „Stein-Park“ wird es allerdings noch etwas dauern: Der erste Bauabschnitt ist inzwischen an eine Bauherrengemeinschaft und die Scheidl Bauunternehmen GmbH vergeben, die Arbeiten beginnen gerade. Derweil hat die Stadt das Ausschreibungs- und Bewerbungsverfahren für den zweiten Bauabschnitt eingeleitet. Anfang 2014, so der Zeitplan, könnten dann nach der Jury-Auswahl der Interessenten die Bauarbeiten für das zweite Los beginnen. Parallel dazu könnte dann auch gleich die Vermarktung des dritten Bauabschnitts starten.
Schon weiter ist man mit der im Nordosten gelegenen Kindertagesstätte, dem „Familienzentrum“, für das die Lebenshilfe Freising die Trägerschaft übernommen hat. Das Haus mit Kindergarten, Kinderkrippe und Hort wird zum Beginn des Kindergartenjahres 2013/2014 im Herbst in Betrieb gehen.
Wo man noch ein bisschen hinterher hinkt, ist die Schulplanung. Im Süden des „Stein-Parks“ soll eine neue Schule entstehen. Das ist klar. Noch nicht klar ist allerdings, um welche Art von Schule (Mittel- oder Grundschule) es sich handeln soll und ob man einen Neubau im Südosten realisiert oder das bestehende ehemalige Stabsgebäude in die Planung einbindet.
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Mai 2013.
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