Wann macht das fresch auf? Das werden die Freisinger Stadtwerke derzeit oft gefragt. Denn natürlich wollen die Bürgerinnen und Bürger unbedingt wissen, wann sie sich im Bad vergnügen können – und ob noch rechtzeitig zu den Weihnachtsferien.
„Das fresch soll natürlich so bald wie möglich öffnen“, versichert der Leiter der Freisinger Stadtwerke, Andreas Voigt. „Weil viele Arbeiten parallel oder in direkter zeitlicher Abfolge notwendig sind und wir keinerlei zusätzliche Zeitpuffer eingeplant haben, können wir den genauen Eröffnungstermin leider noch nicht nennen.“
Betriebsleiter Alexander Frederking arbeitet mit einem engagierten Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie externen Firmen mit Hochdruck daran, das Bad so schnell wie möglich fertig zu stellen. Gleichzeitig laufen Abnahmen und Inbetriebnahmen, damit sich das Bad bei der Eröffnung in einem technisch einwandfreien Zustand befindet.
Becken befüllen mit viel Geduld
Auch wenn die bereits mit Wasser gefüllten Becken aussehen, als wären sie fix und fertig, und man am liebsten gleich hineinspringen würde: Vorher steht noch eine ganze Reihe von Kontrollen und Abnahmen auf dem Programm, die einem strengen Zeitplan folgen. Sobald die letzten baulichen Maßnahmen abgeschlossen sind, müssen die jeweiligen Bereiche grundgereinigt werden. Anschließend werden die technischen Anlagen in Betrieb genommen und auf Herz und Nieren getestet.
Die für ein Schwimmbad enorm wichtige Abnahme der Fliesenarbeiten war ein Meilenstein. Danach konnten dann die Becken – eines nach dem anderen – befüllt werden. Allerdings: Nur langsam darf das angewärmte Wasser in einem frisch gefliesten Becken steigen – nicht mehr als fünf Zentimeter pro Stunde. „Allein das Füllen der Becken hat Wochen gedauert“, so Frederking. Das alles ist nun abgeschlossen. Parallel zur Befüllung der Schwimm- und Badebecken erfolgte der Check der Lüftungsanlage, die in jedem der drei Hallenbereiche sicherstellt, dass die Glasfassaden bei der hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht beschlagen.
Check mit Farbe
Die Abnahme durch das Gesundheitsamt steht dieser Tage an. Es überprüft, ob die Funktionen der einzelnen technischen Anlagen reibungslos ineinandergreifen. Für die Sicherstellung einer einwandfreien Wasserqualität ist es zum Beispiel notwendig, dass jedes Becken überall gleichmäßig durchströmt wird. Um dies garantieren zu können, findet ein aufwendiger Färbetest statt. Hierfür wird das gesamte Wasser eines Beckens gleichmäßig eingefärbt. Anschließend wird über die Einströmdüsen ein Mittel eingeleitet, welches nun das Wasser im gesamten Becken in einem vorgegebenen Zeitraum entfärben soll. Mit bloßem Auge ist dann zu erkennen, ob wirklich an keiner einzigen Stelle noch farbiges Wasser übrig ist.
Dieser Test ist nur eine der Hürden, die während der komplexen Inbetriebnahme genommen werden müssen. „Da schwitzen unsere Techniker Blut und Wasser“, so Frederking. Aber er ist optimistisch, dass alles einwandfrei funktioniert, gerade weil die Freisinger Stadtwerke ein hervorragendes und im Bäderbau erfahrenes Ingenieurbüro beauftragt haben. „Wir haben Wert daraufgelegt, dass hier wirklich akribisch gearbeitet wird.“
Natürlich kann das Bad auch erst öffnen, wenn die elektronische Ausstattung im Gästebereich funktioniert. Am Empfang ist zum Beispiel das komplexe Kassensystem fertig installiert. Hier erhält in Zukunft jeder Gast ein elektronisches Armband und kann damit nicht nur seinen Schrank frei wählen und auch verschließen, sondern ebenso im gesamten Bad bargeldlos zahlen.
Glas für den Durchblick
Wer den Empfangsbereich betritt, kann durch eine große Glasfront bereits das Attraktionsbecken sehen. Dahinter ist durch eine weitere Glasfassade der Blick frei bis in den Außenbereich, wodurch ein sehr großzügiges Raumgefühl entsteht. Die einzelnen Hallenbadbereiche sind nebeneinander angelegt, aber durch Glasfronten voneinander getrennt und mit einer schallabsorbierenden Decken- und Wandkonstruktion ausgekleidet. Damit wird der Lautstärkepegel im Bad so geringgehalten, dass im Attraktionsbecken gespielt und getobt werden kann, während nebenan ein Fitnessprogramm mit Musik absolviert wird und im Sportbecken die Schwimmer/-innen in Ruhe ihre Bahnen ziehen.
Abkühlen im Teich
Der Saunabereich liegt dem Betriebsleiter sehr am Herzen – und besonders freut er sich auf den Naturteich. Selbst in der kalten Saison wird man nach einem heißen Saunaguss gerne ins Freie gehen und sich im erfrischenden Naturteich abkühlen. Durch die rein natürliche Wasseraufbereitung kann die Selbstreinigung des Naturteiches allerdings bis zu acht Wochen andauern. Sollte dies bis zur Eröffnung nicht mehr klappen, bleibt der Naturteich eben noch etwas trübe. „Naturtrüb – damit haben wir kein Problem“, schmunzelt Frederking.
Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Dezember 2018.
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