Neue Potentiale eines traditionellen Rohstoffs
Vortragsreihe TUM@Freising

Der Rohstoff Holz hat die Menschheitsentwicklung wie kaum ein anderer Naturstoff geprägt. Über Jahrhunderte hinweg war Holz eines der wichtigsten Materialien um materielle und energetische Grundbedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Doch wie können wir den Rohstoff heute nutzen? Prof. Klaus Richter vom Lehrstuhl für Holzwissenschaft der Technischen Universität München (TUM) erklärt bei der TUM@Freising Vortragsreihe am Donnerstag, 30. September 2021, wie Holz durch innovative Technologie optimiert werden kann und welche Potentiale sich daraus für den Klimaschutz ergeben. 

Holz ist nachwachsend, facettenreich und multifunktional. Diese drei Eigenschaften machten den Rohstoff jahrhundertelang zu einem der wichtigsten Werkstoffe des Menschen. Erst mit der industriellen Revolution und der Erschließung fossiler Ressourcen hat der Werkstoff Holz vorübergehend an Bedeutung verloren. Doch inzwischen wird Holz wieder als zukunftsfähige Ressource geschätzt. Aktuell ist der Rohstoff heiß begehrt und wird immer teurer.

Prof. Dr. Richter leitet den Lehrstuhl für Holzwissenschaft der TUM School of Life Sciences. In seinem Vortrag zeigt er, wie Holz strukturell und chemisch aufgebaut ist und wie das Material beispielsweise als Werkstoff für die Baubranche genutzt wird. Er thematisiert auch die Frage, wie Holz in einer forstbasierten Bioökonomie möglichst effizient genutzt werden kann und wie die Technologisierung dieses natürlichen Rohstoffes gelingen kann. 

Prof. Klaus Richter betreibt Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer in Holzwissenschaft und -wirtschaft. Er erforscht mit materialwissenschaftlichem Schwerpunkt die Interaktion zwischen Holz-Gerüstbausteinen und technischen Behandlungsstoffen um Kleb- und Veredelungstechnologien leistungsfähiger zu machen. In Stoffstromanalysen untersuchen Prof. Richter und sein Team Prozesse und Produkte der Holzwirtschaft auf ihre Nachhaltigkeitseffekte und fördern so ihre Ressourceneffizienz. Richter studierte Holzwirtschaft an der Uni Hamburg und promovierte in einem DFG Projekt über Dendroklimatologie auf der Iberischen Halbinsel. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Empa (Swiss Federal Lab for Material Science and Technology, CH) war er Post-Doc am Forest Products Lab in Madison, USA. Von 2003 war er Leiter der Empa Abteilung Holz und Lehrbeauftragter an der ETH Zürich. Im April 2011 wurde er auf den Lehrstuhl für Holzwissenschaft berufen und leitet seit 2012 das TUM Forschungslaboratorium Holz. 

Die Vortragsreihe „TUM@Freising – Wissenschaft erklärt für ALLE“ wird von der Technischen Universität München gemeinsam mit der Stadt Freising organisiert. In regelmäßigen Abständen stellt die TUM School of Life Sciences ihre Forschung in Form eines für Laien interessanten Vortrags vor. Eine anschließende Diskussion mit dem Publikum ist nach jedem Vortrag ausdrücklich erwünscht. Die Vortragsreihe soll den Freisinger Bürgerinnen und Bürger einen direkten Zugang zur wissenschaftlichen Arbeit am Campus Weihenstephan ermöglichen und bietet den Wissenschaftlerinnen öffentlichen Input für ihre Forschungsarbeiten.

Nach dem Vortrag sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, ihre Fragen an den Referenten zu stellen. Moderiert wird die Fragerunde von TUM-Professor J. Philipp Benz.

 

Vortragstermin: 
Donnerstag, 30. September 2021, 19 Uhr 
Ort: Pavillon der Musikschule Freising, Kölblstraße 2 

Aufgrund der Corona-Regelungen ist erstmals eine Anmeldung zur Präsenzveranstaltung nötig. Bitte melden Sie sich online an, die Informationen hierzu finden Sie unter www.freising.wzw.tum.de. Die Veranstaltung wird zudem live über Zoom übertragen. Auch hier können Sie Fragen an den Referenten stellen.

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Oktober 2021.
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