Runderneuerung für den Korbiniansbären
Freisings Wappentier und das neue Corporate Design

Auch ein Bär wird nicht jünger. Selbst wenn er „nur“ ein gemalter Bär ist und ein Stadtwappen ziert. Und selbst wenn es der Korbiniansbär im Freisinger Stadtwappen ist. Meister Petz ist in die Jahre gekommen, seit rund 50 Jahren hat sich das Wappentier der Domstadt nicht verändert. Doch das wird jetzt anders: Der Stadtrat hat eine moderne Version des Korbiniansbären samt dazugehörigem neuen Corporate Design beschlossen.

Seit 2017 will man den alten, etwas zauseligen Bären in eine neue Form gießen, allerdings gab es dazu kontroverse Diskussionen im Stadtrat. Deshalb hatte man Ende 2020 im Ältestenrat beschlossen, das Studio für Schrift- und Markengestaltung „Just your Type“ mit der Erarbeitung eines Wappens und des Corporate Design zu beauftragen. Es wurde eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe gebildet, die Fraktionsvorsitzenden wurden eingebunden, im Mai 2022 wurde das Ergebnis bereits intern präsentiert. Danach fand die erste öffentliche Vorstellung des neuen und modernen Korbiniansbären und des Stadtwappens statt. Dabei hatte man folgende Vorgaben und Anregungen gemacht: „Robuster“ sollte das Wappen sein und eine schwarze Linie als Abgrenzung erhalten, die Farbigkeit sollte kräftiger sein, es sollte weniger Layout- und Logo- Varianten geben, die Schriftart sollte „Open Source“ sein, sprich: nichts kosten. Weil der Bär in der bis dahin vorliegenden Variante „zu kuschelig“ und „zu hochnäsig“ gewirkt habe, habe man ihn also „erwachsener“ gemacht, so die Vertreter von „Just your Type“. Zudem sei er „kantiger“ geworden, symbolisiere Aufbruch, Leichtigkeit und Erfolg, das Wappen beinhalte mehr bayerische Raute als in der Ausgangsvariante, die Farbigkeit sei „weniger pastellig“, die Schrift sei freundlich und dynamisch, „klar, reduziert und lesbar“. Das alles gibt es selbstverständlich auch in einer Schwarz-Weiß-Variante (siehe Interview).

Bis sämtliche städtischen Dokumente und „Besitzungen“ freilich auf das neue Corporate Design umgestellt sind, dauert es. Aber es gibt eine Deadline: Bis zum Jahr 2024, wenn man das 1300-jährige Jubiläum der Ankunft des Heiligen Korbinian in Freising feiert, soll das ganze Prozedere über die Bühne gegangen sein. Das betrifft nicht nur das Briefpapier, sondern auch alle Beschilderungen der Stadt bis hin zu den Aufklebern auf den Fahrzeugen des städtischen Fuhrparks. Nun wird man ein neues Handbuch – auch „Manual“ oder „Guideline“ genannt – erarbeiten und daraufhin sukzessive und Schritt für Schritt das neue Corporate Design auf die „tausenden Anwendungsmöglichkeiten“ übertragen.

von Andreas Beschorner

Entwürfe: Just Your Type

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom September 2022.
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