Mittelschule Lerchenfeld
Die Freisinger Schulen, Folge 6

Die Mittelschule Lerchenfeld ist eine echte Multikultischule par excellence, denn ihre Schüler und Lehrer kommen aus rund 35 verschiedenen Nationen. In 11 Klassen besuchen 205 Schüler die Schule und werden von einem familiären Kollegium aus 25 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Die Bildungsschwerpunkte der Schule liegen im Bereich Sport und Kunst. Die Mittelschule Lerchenfeld ist ein moderner Bau, der zum Schuljahr 2003/2004 in Betrieb genommen wurde. Zunächst noch mit der Grundschule und der damaligen Hauptschule, zog die Grundschule ab 2005 aus und die Mittelschule konnte das Gebäude komplett nutzen. Die Schule war von Anfang an 2-zügig, doch die aktuelle 5. Jahrgangsstufe ist 3-zügig. Unter dem Motto „Leben, Lehren, Lernen in Lerchenfeld“ wird auf der schuleigenen Homepage das Leitbild für die Bereiche des Schullebens konkret ausformuliert. Der Rektor Hubert Ettinger leitet die Mittelschule seit 2005. Zuvor war er Konrektor an der Grund- und Hauptschule Lerchenfeld und konnte so die Entwicklung im neuen Gebäude von Anfang an begleiten und mitgestalten. In Eching an der damaligen Hauptschule verbrachte er 21 Jahre zunächst als Lehrer und später als zweiter Konrektor. Aktuell unterrichtet Hubert Ettinger neben der Schulleitertätigkeit 18 Wochenstunden unter anderem in den Fächern Mathematik, PCB (Physik-Chemie-Biologie), Ethik und Sport.

Die Konrektorin der Schule ist Karin Eigeldinger. In der Mittelschule Lerchenfeld wird die gebundene Ganztagesbetreuung angeboten. Es hat sich gezeigt, dass die Nachfrage verstärkt in den unteren Jahrgangsstufen vorhanden ist. So sind in diesem Schuljahr in der 5. Jahrgangstufe gleich zwei gebundene Ganztagesklassen, in der 6. und 7. Jahrgangsstufe jeweils eine gebundene Ganztagesklasse eingerichtet. In den höheren Jahrgängen werden diese Klassen nur bei entsprechender Nachfrage angeboten, was zu Beginn des Schuljahres 2014/2015 nur in der 9. Jahrgangsstufe der Fall war. Hier wird eine Klasse als gemischte Ganztages- und Regelklasse geführt. Die Ganztagesklassen werden, wenn möglich, immer von zwei Klassenlehrern als Tandem geführt. So entstehen viele Differenzierungs- und Förderstunden, in denen gezielt auf den Lernentwicklungsstand der Schüler eingegangen werden kann. Als externer Partner gestalten Dozenten der Volkshochschule Freising stundenweise den Nachmittagsunterricht in den Ganztagesklassen. In Kooperation mit dem Bildungszentrum Gartenstraße wurde eine Partnerklasse, derzeit jahrgangsstufenübergreifend in der 6./7. Klasse, installiert. Hier werden zehn Schüler mit einem erhöhten geistigen Förderbedarf an der Mittelschule Lerchenfeld unterrichtet. Für einige Schulfächer sind die Schüler der Partnerklasse mit denen der Regelklassen vereint. Der gemeinsame Unterricht ist beispielsweise in den Fächern Sport, Musik, Lesen oder auch der AG Trommeln/Bewegung möglich. Außerdem sind die Partnerklassenschüler bei unterschiedlichen Schulveranstaltungen integriert. Die Mittelschule Lerchenfeld ist barrierefrei gebaut und hat sogar auf jedem Stockwerk ein Behinderten-WC. Ein Angebot des Amts für Jugend und Familie ist die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS). An der Schule teilen sich die beiden Jugendsozialarbeiter Martina Stolz und Klaus Darlau eine Stelle. Neben der Bewirtung bei den Schulveranstaltungen ist ein wichtiger Tätigkeitsbereich des Elternbeirats die Zusammenarbeit mit der Grundschule St. Lantbert. Regelmäßig werden in der Grundschule und in der Mittelschule schulübergreifende Flohmärkte mit wechselnden Themenschwerpunkten veranstaltet. Der Erlös kommt den Schulen zur Unterstützung finanziell schlechter gestellter Schüler zugute. In der AG Homepage gestaltet der Systembetreuer Frank Bruckmeier zusammen mit Schülern vor allem aus den Jahrgangsstufen 6 – 8 die Schulhomepage. Neben Berichten und Arbeitsplatzbeschreibungen durch Interviews der Nachwuchsreporter der 5. Jahrgangsstufe, findet sich auf der Homepage auch die Vereinbarung zum Verhalten an der Mittelschule Lerchenfeld. Diese definiert klare Regeln, welche für die Schüler verbindlich einzuhalten sind. Die Klassensprecherversammlung hat zu Beginn des Schuljahres die Schülersprecher und den Verbindungslehrer Helmut Jendros gewählt. Viermal jährlich finden Schulversammlungen statt. Bei diesen werden alle Schüler zu aktuellen Themen mit einbezogen und können anstehende Entscheidungen mitdiskutieren. Die Schulentwicklung wird federführend von einem Steuerteam, bestehend aus sechs Lehrkräften, koordiniert. Ein aktuelles Thema ist der Lehrplan Plus für die Mittelschule. Dieser sieht einen erhöhten Fokus auf die Vermittlung von sozialen Kompetenzen vor. In der Grundschule ist der Lehrplan Plus bereits eingeführt worden. Ein anderes derzeit zu behandelndes Thema ist „KESCH“ (Kooperation Eltern Schule). Es geht um Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Elternschaft und Schule. Eine Form des aktiven Austauschs bietet das einmal monatlich stattfindende Elterncafé im SchülerCafé. Dieses Elterncafé wird durch den Sozialpädagogen Klaus Darlau angeboten. Das ursprüngliche SchülerCafé „Sunshine“ wurde für die Mittagsverpflegung der Ganztagsbetreuung um einen weiteren Raum, das SchülerCafé 2, erweitert. Den finanziellen Mitteln der Bürgerstiftung Freising und des Kinderschutzbundes ist es zu verdanken, dass die Mittagessen für sozial schwächer gestellte Familien übernommen werden. Ebenfalls werden für die betroffenen Kinder dank dieses von der Schule verwalteten Geldtopfs auch andere Kosten, wie etwa für Klassenfahrten, getragen. Der jährlich im Juli stattfindende „Running for kids“ Benefizlauf dient dazu, weitere Mittel für die beiden Organisationen zu sammeln, die dann wiederrum den eigenen Schulkameraden zu Gute kommen. Eine moderne 3-fach-Turnhalle bietet Platz für den wichtigen Bereich Sport. Die Turnhalle wird dabei nicht nur von der Mittelschule Lerchenfeld, sondern auch von der Interimsrealschule, der Montessorischule, der Grundschule St. Lantbert und den Sternschulen Neustift genutzt. Außerhalb der Schulzeiten ist die Turnhalle, wie alle Schulturnhallen, sehr begehrt bei Vereinen z.B. den Volleyballern. An der großen Boulderwand in der Turnhalle können die Schüler ohne Kletterseil bzw. -gurt an bunten Felsen nachempfundenen Elementen das Klettern ausprobieren. Das Schulhaus zieren geschmackvolle Kunstelemente und eine bunte Wandbemalung, die in Eigenregie mit Unterstützung eines ehemaligen Lehrers gestaltet wurde. Somit sind die Schwerpunktbereichen Sport und Kunst im Schulalltag gegenwärtig. Dem großen internationalen Potenzial der Schülerinnen und Schüler wird dann beim diesjährigen Maifest mit dem Motto „Multikulti“ Platz geboten. 

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom März 2015.
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