Der alte Feinschmecker
Freisinger Laienbühne

Es kündigt sich großes an: Seit einiger Zeit kursiert im Internet ein Werbefilm, professionell im Furtner gedreht. Darin verrät Wolfgang Schnetz, der neue Regisseur der Laienbühne, einige Details über das neue Theaterstück, das im Oktober in Freising Premiere feiern wird. Mit Ludwig Thomas „Der alte Feinschmecker“ kehrt das Ensemble nach der Sommerpause mit einem Klassiker des Volkstheaters zurück auf die Bühne im Asamtheater.Blasius Kiermayer ist ein Münchner Privatier. Er ist nicht mehr der Jüngste, aber noch ganz rüstig. In sein etwas langweiliges Leben kommt plötzlich Abwechslung. Sein in Berlin lebender Freund, Bankdirektor Poppendieck, schickt ihm seine Tochter Julchen, die sich ein paar Wochen in München umsehen will. Und Blasius Kiermayer verliebt sich bis über beide Ohren in das junge Mädchen. Er scharwenzelt und spielt den Kavalier, tyrannisiert seine Umgebung und hat sogar Heiratsgedanken. Aber da ist ein junger Mann, der schon lange vorgesehen war. Und so bleibt Blasius Kiermayer nur, eine altbekannte Lehre aus seinen Erlebnissen zu ziehen. Wolfgang Schnetz führt bei der Laienbühne Freising zum ersten Mal Regie. Und er hat es sich wahrlich nicht einfach gemacht, ist tief in die Welt des Autors eingedrungen. Sogar am Grab des Schriftstellers war er im Frühsommer. In Rottach-Egern liegt Ludwig Thoma auf dem Gemeindefriedhof St. Laurentius begraben. „Von ihm habe ich mir die Absolution geholt, sein Stück aufzuführen“, sagt Schnetz und schmunzelt. Beim Bühnenbild will Wolfgang Schnetz heuer den Besuchern ein neues Seherlebnis bieten, eines, das sie von der Laienbühne bisher nicht kennen, eher vielleicht von den Kammerspielen. Die Szenerie soll einen Blick in eine vergangene Zeit öffnen, in eine Art Skizzenbuch oder eine Aquarellsammlung von 1910. Dabei aber auch nicht zu modern,denn „Thoma soll Thoma bleiben.“Der Text wurde moderat gekürzt, aber nicht umgeschrieben. Das wichtigste ist und bleibt aber natürlich ein gutes Team auf der Bühne.Schnetz freut sich besonders darüber, hier gute Schauspieler um sich versammelt zu haben. „Für Ludwig Thoma braucht man Typen auf der Bühne, Schauspieler, die sie verkörpern können.“ Richard Brückl spielt die Titelrolle. Er ist der Münchner Privatier Blasius Kiermayer, Margot Rieg-ler seine Schwester Fanny. Franz Kaindl wird Kiermayers Freund Xaver Festl auf die Bühne stellen, in den Hauslehrer Hingerl verwandelt sich Stephan Leitmeier. Andreas Schwarz gibt den Bankdirektor Fritz Poppendieck aus Berlin, seine Tochter Julchen verkörpert Katharina Mayer. (Foto Bungartz)

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Oktober 2014.
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