Die Freisinger Einserjäger
Einige Schlaglichter auf das Königlich Bayerische 1. Jäger-Bataillon "König" am Standort Freising (1906-1920)

Bei Jägersoldaten („Jäger“) handelt es sich ganz allgemein um eine spezielle militärische Infanterie-Einheit, die für schwierigeren Gelände-Einsatz aufgestellt wurde. Eine besondere Rolle spielt bei Jägersoldaten die Schießfertigkeit und die Schießausrüstung, die sich in vielerlei Hinsicht von der Ausrüstung der übrigen Infanterie abhob. Dadurch kam ihnen früh der Charakter einer Eliteeinheit zu.

In Bayern wurden noch in der Zeit der napoleonischen Kriege Ersatzformationen aus freiwilligen Jägern aufgestellt, die 1815 unter anderem zum „1. Königlich Bayerischen Jägerbataillon“ („Einserjäger“) zusammengefasst wurden. Im Lauf des 19. Jahrhunderts hatte diese Einheit verschiedene Garnisonsstandorte, darunter Salzburg, Burghausen, Zweibrücken, Speyer, Ludwigshafen, Augsburg, Forchheim, Kempten und Straubing. Das Bataillon nahm sowohl am Deutschen Krieg von 1866 als auch am deutsch-französischen Krieg von 1870/71 teil. Am 15. September 1906 zogen die „Einserjäger“ in ihrer neuen Garnisonsstadt ein: in Freising, genauer: in der eigens für sie errichteten „Prinz-Arnulf-Kaserne“ (nachmalige „Vimy-Kaserne“) auf einer Anhöhe nördlich der historischen Freisinger Kernstadt.

Im Folgenden einige Schlaglichter auf die Geschichte der Freisinger „Einserjäger“ in der Friedens-, Kriegs- und Nachkriegszeit.

Friedenszeit in Freising

Bereits 1904 hatte der bayerische Staat mit dem Bau der neuen Kaserne begonnen; ihre Errichtung erfolgte als Ersatz für die 1905 aufgelöste Neustifter Kaserne. Die neuen, in historistisch-neobarockem Stil aufgeführten Gebäude waren für die Bedürfnisse eines Jägerbataillons mit rund 1.000 Mann ausgelegt. Die „Prinz-Arnulf-Kaserne“ bestand aus folgenden Gebäuden: Stabsgebäude an der Haindlfinger Straße (seit 1910 „Prinz-Ludwig-Straße“); Offiziersspeiseanstalt an der Haindlfinger Straße; Unterkunftsgebäude für 2 Kompanien (Hauptgebäude) an der Prinz-Arnulf-Straße (seit 1938 „Vimystraße“); Kompanieblock I an der (nachmaligen) Pallottinerstraße; Kompanieblock II an der Prinz-Arnulf-Straße; Ergänzungsbau wohl u.a. für MG Kompanie und Radfahrkompanie an der (nachmaligen) Pallottinerstraße; Wirtschaftsgebäude mit separaten Küchen und Speisesälen, Turn- und Exerzierhalle, Waschküche, Wagenremise, Pferdestall und Hundezwinger im rückwärtigen Teil (Kasernenhof).

Ein zeitgenössisch beschriebener Rundgang durch die Kaserne: „Das neue Jägerkasernement, das hochthronend über Freisings Giebeln in seiner schmucken Bauweise ganz wesentlich zur Verschönerung des Stadtbildes beiträgt, wird heute nunmehr seinen neuen Herrn, dem kgl. B. 1. Jägerbataillon, übergeben und ist bereit, die einziehenden Truppen in seine freundlichen Räume aufzunehmen.

In dreizehn Gebäuden, im Barockstile erbaut, bilden eine Doppelkompanie-Kaserne mit Stundenverkünderin in stolzem Dachreiter, flankiert von zwei Einzelkompanie-Kasernen an der neuen Prinz Arnulph-Straße und dem anstoßenden Wirtschaftsgebäude, den Haupttrakt des Kasernements.

Hinter diesen liegt der Kasernenhof, an den sich eine Waschküche, das Exerzierhaus, eine kleine Stallung, ein Schuppen für Handkarren und der Hundezwinger für die Kriegshunde anschließen. An diese reiht sich ein Fahrzeugschuppen, dann ein Gebäude für verheiratete Unteroffiziere, ferner an der Haindlfingerstraße das Stabsgebäude und ebendort auf einem erhöhten Plateau die Offiziers-Speiseanstalt. Der ganze Komplex ist von einer stilvollen Einfriedung umgeben, welche mächtige Eingangspforten angenehm unterbrechen.

Ziehen die einzelnen Gebäude schon von Außen durch ihre Sauberkeit und geschmackvolle Architektur freundlich an, so laden die inneren Räumlichkeiten noch viel mehr zu einem Besuche ein und können die zukünftigen Bewohner zu ihrem neuen Heim nur beglückwünscht, fast möchten wir sagen, beneidet werden. […]“

Die Kosten für den Grunderwerb, die Erschließung und den Bau betrugen mehr als 1,1 Millionen Reichsmark. Weitere 105.000 Reichsmark wurden ausgegeben, um einen völlig neuen Standortübungsplatz mit einer Fläche von rund 40 Hektar einige Kilometer nördlich von Freising, beim Ort Pettenbrunn, zu errichten.

Am 15. September 1906 bezog das Königlich Bayerische 1. Jägerbataillon aus Straubing kommend schließlich seine neue Unterkunft. Schon im Vorfeld der Ankunft der Jäger liefen in Freising die Vorbereitungen auf Hochtouren: So wurde die Freisinger Bevölkerung etwa aufgefordert, ihre Häuser zu beflaggen; zudem sollten lokale Vereine zur Begrüßung der Jäger ihre Abordnungen stellen. Der Einzug der neuen Garnison geriet sodann zu einem feierlichen Ereignis, dem nach Einschätzung des Freisinger Tagblatts „gewaltige Menschenmassen“ beiwohnten. Einige Freisinger Bürger überreichten den Soldaten Blumen, zudem bildeten verschiedene Musikkapellen, Militär- und Turnvereine, Feuerwehren, die Sanitätskolonne und der lokale Gewerbeverein auf den letzten Metern vor der Kaserne einen Spalier. „Mit dem heutigen Tage erhält Freising, die aufstrebende Stadt, Jäger in Garnison. Mit ehernem Griffel gehört der 15. September 1906 in den Annalen unserer Stadt verzeichnet, …“, so ein Lokaljournalist in pathetischem Ton.

In den folgenden Wochen begann man sich am neuen Garnisonstandort einzurichten. Die Offiziere bezogen ihre Unterkünfte in der Kaserne wie auch in Gebäuden in der Stadt, vor allem in Wohnungen im Bereich des Villenviertels, das in unmittelbarer Nähe zur Kaserne lag. Anfang November 1906 erhielt die Kaserne auch einen Telefonanschluss mit der Rufnummer 113. Als am 30. November 1906 letztendlich noch der neue Militär-Schießplatz mit einem Festschießen durch Offiziere, Oberjäger und Mannschaften eingeweiht worden war, konnte die gewohnte Ausbildung der Rekruten sowie der Mannschaften wieder beginnen.

Das Jägerbataillon entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer festen Institution im Stadtleben Freisings. Über Kommandeurswechsel, über Ausrücken der Jäger zu Manövern und Übungen oder sonstige erwähnenswerte Nachrichten berichtete immer wieder das Freisinger Tagblatt. Bei festlichen Anlässen nahmen die Freisinger Bevölkerung und Deputationen der Stadtvorsteher regen Anteil. Besichtigungen des Bataillons durch Generäle oder sogar durch das Königshaus wurden von der Freisinger Bevölkerung stets mit regem Interesse verfolgt. Zu verschiedenen Anlässen hatte man immer wieder auch die Kapelle des Jägerbataillons herangezogen, unter anderem gab sie Konzerte auf dem Marienplatz oder in der Gastwirtschaft Lindenkeller am Weihenstephaner Berg.

Für die Stadt Freising stellte die „Einserjäger“-Garnison einen wichtigen Prestigefaktor dar, dies nicht zuletzt auch aufgrund eines prominenten Bataillon-Inhabers: Seit dem 18. September 1909 fungierte als solcher Prinz Ludwig, Sohn des Prinzregenten Luitpold. Der Beiname der Freisinger Jäger lautete demnach zunächst „Prinz Ludwig“. Nach Ludwigs Regentschaftsübernahme (12. Dezember 1912) erfolgte eine Umbenennung in „Prinzregent Ludwig“. Seit dessen Thronbesteigung (5. November 1913) hieß die Einheit „Königlich Bayerisches 1. Jägerbataillon ‚König‘“.

Das Freisinger Jägerbataillon im Ersten Weltkrieg

Als am 1. August 1914 von Kaiser Wilhelm II. für das Deutsche Reich der Mobilmachungsbefehl ausgegeben wurde, begannen auch in der Freisinger Prinz-Arnulf-Kaserne die Vorbereitungen für den Ausmarsch des aktiven Bataillons. Nur wenige Reservisten mussten eingezogen werden, um dessen Stand zu vervollständigen. Weitere Reservisten wurden eingezogen, um das Reserve-Jägerbataillon 1 aufzustellen, dessen Offizierskorps sich größtenteils aus den Reihen des aktiven Bataillons zusammensetzte. Da für die Reservisten Platz in der Kaserne geschaffen werden musste, wurden die aktiven Jäger auf Ausweichquartiere in der Stadt verteilt, darunter das erzbischöfliche Knabenseminar sowie das Domgymnasium auf dem Domberg, das Realschulgebäude (Alte Hochschule) am Marienplatz und die Großgaststätte Lindenkeller auf dem Veitsberg. Die Freisinger Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, Decken und Stroh zu spenden, um den Soldaten ein einigermaßen erträgliches Nachtlager zu ermöglichen. Bis zum nächsten Tag konnten bereits 700 Stück an die Jäger ausgegeben werden. Während die Kriegsvorbereitungen in Freising auf Hochtouren liefen, spielte die Bataillonsmusik in den Straßen der Stadt auf. „Gestern Nachmittag war Standmusik auf dem Marienplatze; die Jägerkapelle spielte patriotische Weisen, der ganze Platz war mit Zuhörern bedeckt. Es waren liebe, alte Lieder, ‚die bekannten, längst vertrauten‘, die an unser Ohr klangen. Jeder kennt sie: ‚Die Wacht am Rhein‘, die bayerische Nationalhymne usw. Aber gestern, am Vorabende des Krieges, hatten unsere alten Vaterlandslieder ihren ganz eigenen Klang und ihren ganz eigenen  Sinn. Wie ganz anders hat uns das ewig schöne und machtvolle Lied vom ‚guten Kaiser Franz‘, die österreichische Nationalhymne, gestern in das Herz gegriffen, wo wir unserem Nachbarlande die versprochene Treue auf dem Schlachtfelde beweisen und mit ihm auf Leben und Sterben verbrüdert sind. Wie ergreifend klang gestern das melancholische und doch so tapfere Lied vom treuen Kameraden, da wohl schon in den nächsten Tagen die Kugel geflogen kommt, die den Kameraden vom Kameraden reißen wird.“

Das aktive Bataillon erreichte sehr bald seinen kriegsmäßigen Stand von 26 Offizieren und 1.060 Unteroffizieren und Mannschaften mit 67 Pferden, die Radfahrkompanie einen Stand von 3 Offizieren und 120 Unteroffizieren und Mannschaften mit 15 Pferden. Am 3. August 1914 waren die Kriegsvorbereitungen für das aktive Jägerbataillon bereits abgeschlossen, am 4. August erfolgte der Abtransport vom Freisinger Bahnhof. Zuvor hatte Bürgermeister Stephan Bierner (amt. 1899-1933) die Freisinger Bevölkerung aufgefordert, anlässlich des Ausmarsches die Häuser mit deutschen, bayerischen und Freisinger Flaggen zu versehen. Am 10. August wurde sodann auch das abmarschbereite Reserve-Jägerbataillon am Freisinger Bahnhof – wie das aktive Bataillon – an die Westfront verabschiedet.

In der Freisinger Garnison begann man nun mit der Aufstellung von Rekrutendepots. Nach und nach geriet auch in der Stadt Freising der Kriegszustand zum Alltag. Die Freisinger Bevölkerung organisierte immer wieder Sammlungen für die Jäger und sandte diese „Liebesgaben“ an die Front. Im Gegenzug übermittelten die Jäger Dankesschreiben, die im Freisinger Tagblatt des Öfteren veröffentlicht wurden.  Diese starke Verbindung zwischen der Stadt und der Garnison lag sicherlich auch daran, dass viele Familien der Berufssoldaten der Garnison in Freising lebten.

Besondere Aufgaben hatte die Musikkapelle der Jäger während der Kriegszeit zu leisten. Häufig stellte sie die musikalische Begleitung bei Überführungen von Verstorbenen aus den Freisinger Lazaretten. Insbesondere wenn es sich bei den Verstorbenen um Angehörige der „Einserjäger“ handelte, nahm eine große Zahl an Mannschaften und Offizieren an der Beerdigung teil. Neben der musikalischen Begleitung bei Beerdigungen von verstorbenen Soldaten veranstaltete die Musikkapelle der Jäger beizeiten auch für wohltätige Zwecke Konzerte.

Mit dem Kriegseintritt Italiens am 23. Mai 1915 auf Seiten der Alliierten sollte sich auch Einiges für die Garnison Freising ändern. Zwar erklärte Italien zunächst nur Österreich-Ungarn und nicht dem Deutschen Reich den Krieg, dennoch sollte Österreich-Ungarn an der Südgrenze in der Verteidigung unterstützt werden. Dafür wurde von der Obersten Heeresleitung das Deutsche Alpenkorps aufgestellt. Da das aktive Jägerbataillon aufgrund seiner Zuteilung zu eben jenem Korps einen gebirgsnahen Ausbildungsort benötigte, wurde ein anderer Standort gesucht und in Kempten gefunden. Die Garnison blieb zwar unverändert bestehen, das heißt das Bataillon sollte auch in Zukunft in Freising verbleiben, jedoch wurden die Ersatzabteilungen für die Dauer des Krieges nach Kempten verlegt. Anstelle des Jägerbataillons kam das in Kempten stationierte Landwehr-Infanterie-Ersatz-Bataillon nach Freising. Erst zum Ende des Krieges 1918 sollten die Jäger nach Freising zurückkehren. Dass die Verbindungen nach Freising nie ganz abgerissen sind, beweist ein im Juli 1917 von der – nunmehr ebenfalls in Kempten stationierten – Jägerkapelle gegebenes Konzert in Freising.

Was den Fronteinsatz des 1. Jägerbataillons betrifft, so ist dieser gekennzeichnet von einem häufigen Wechsel zwischen der West-, der Ost- und der Italienfront. Zunächst kamen beide Bataillone (aktives und Reserve-Bataillon) an die Westfront. Bei den Grenzschutzgefechten in Lothringen im August 1914 eingesetzt wurden beide kurz darauf an die Nordwestfront verlegt, wo sie im Zusammenhang mit den Frühjahrsgefechten 1915 bei Arras einen hohen Blutzoll zu entrichten hatten. Als 1915 das aktive Bataillon dem neu aufgestellten Deutschen Alpenkorps eingeglie-dert wurde, trennten sich die Wege der Freisinger Jäger.

Das aktive 1. Jägerbataillon wurde zunächst gegen Italien an die Dolomitenfront verlegt, wo es im Gebiet der Tofanen und am Col Di Lana eingesetzt wurde. Von dort hatte man die Jäger nach Serbien verlegt, um an der Schlussphase des Serbienfeldzuges 1915 teilzunehmen. Es verblieb dort im Bereich der griechischen Grenze bis März 1916, ehe es wiederum an die Westfront verlegt wurde. Nach der fast vollständigen Vernichtung des Bataillons während der Schlacht von Verdun 1916 wurde es nach der Kriegserklärung Rumäniens wieder an die Ostfront, nach Siebenbürgen, verlegt und nahm am Feldzug gegen Rumänien teil. 1917 war es an der Durchbruchsschlacht in Norditalien beteiligt und wurde 1918 sodann von dort zu den letzten Angriffen an die Westfront abgezogen. Nach der Einstellung der Offensive und nach den Abwehrkämpfen gegen die Alliierten in Frankreich hatte man die aktiven Jäger zuletzt noch einmal nach Serbien verlegt, um dort den Rückzug der Armeen der Mittelmächte zu schützen.

Das Reserve-Jägerbataillon verblieb zunächst in Frankreich und wurde 1916 ebenfalls in den Bereich von Verdun verlegt, wo es – ähnlich dem aktiven Bataillon – beinahe vollständig aufgerieben wurde. Ebenso wie das Schwesterbataillon nahm auch das Reserve-Jägerbataillon am Feldzug in Rumänien teil und verblieb dort bis zur Kapitulation Russlands und Rumäniens Ende 1917. Anfang 1918 wurden die Reservejäger nach Georgien und auf die Krim verlegt, um dort die Interessen des Reiches – in erster Linie die dortigen Ölreserven –  gegen die russischen Revolutionäre und gegen die türkischen Interessen zu schützen.

Als am 11. November 1918 mit dem Waffenstillstand von Compiègne für Deutschland der Erste Weltkrieg zu Ende ging, stand das aktive Jägerbataillon noch in Serbien, die Reserve-Jäger in Georgien und die Ersatzabteilungen in der Garnison Kempten. Auch in Freising hatte man den Frieden bereits seit langer Zeit ersehnt, waren doch auch hier Entbehrungen und Opfer allgegenwärtig. Als Ende November 1918 bekannt wurde, dass das 1. Jägerbataillon in Freising eintreffen würde, hatte man seitens der Stadtspitze die Beflaggung der Häuser angeordnet – wie in früheren Jahren. Am 24. November um 23.20 Uhr kamen die Jäger schließlich in ihrer alten Garnison an und wurden von Bürgermeister Stephan Bierner sowie einigen Bürgern freundlich begrüßt. Die Ersatzabteilungen aus Kempten trafen  sodann am 2. Dezember 1918 in der Prinz-Arnulf-Kaserne ein. Die Offiziere und Teile der Mannschaften des Reservebataillons sollten erst im Laufe des Sommers 1919 wieder in Freising ankommen.

 

Die Garnison Freising im Ersten Weltkrieg: ein Fazit

Das 1. Jägerbataillon rückte 1914 mit 1.086 Mann ins Feld. Während des Weltkrieges verlor es 1.319 Mann. Das 1. Reserve-Jägerbataillon rückte mit 1.066 Mann ins Feld. Während des Weltkrieges verlor es 1.113 Mann. Die Radfahrkompanie des 1. Jägerbataillons (das spätere Radfahr-Bataillon 3) rückte mit 123 Mann ins Feld. Während des Weltkrieges verlor es 228 Mann. Viele Jäger wurden schwer verwundet und blieben den Rest Ihres Lebens invalide, krank oder starben nach dem Krieg an dessen Folgen.

Während des Ersten Weltkriegs standen 141 Freisinger ständig oder zeitweise in den Reihen der „Einserjäger“ im Dienst. 42 von ihnen überlebten den Krieg nicht beziehungsweise starben an den direkten Kriegsfolgen. Nach dem Kriegsende wurden die Mannschaften, die ihre zwei Jahre Dienstzeit während des Krieges erreicht bzw. überschritten hatten, entlassen.

Das Ende des Königreichs Bayern und dessen Armee führte dazu, dass das Bayerische 1. Jägerbataillon am 25. August 1919 in das 21. Jäger-Bataillon eingereiht und schließlich am 1. April 1920 vollständig aufgelöst wurde. In Freising erinnern heute noch die – zwischenzeitlich einer Wohnnutzung zugeführten – Gebäude der ehemaligen Prinz-Arnulf-Kaserne (ab 1938 „Vimy-Kaserne“) sowie je eine Gedenktafel in der Vimystraße und an der Ostseite der Stadtpfarrkirche St. Georg am Marienplatz.

 

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom September 2014.
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