Die Eishalle kommt! Aber mit kleiner Verzögerung.
Über den aktuellen Stand der Planungen

Eine Eishalle für Freising ist fast schon so lange im Gespräch wie die Westtangente. Rund 40 Jahre lang schon plant und überlegt man. Zur Saison 2012/2013 sollte nun das Projekt Wirklichkeit werden, der Stadtrat war trotz einigen Hin und Hers bei den Kosten geradezu wild entschlossen, die Sache heuer noch durchzuziehen. Doch jetzt musste die Stadt auf die Bremse treten. Erst 2013 wird die Eishalle in der Luitpoldanlage Realität. Ausnahmesweise ist einmal nicht das Geld schuld.

Wie die Stadt kürzlich mitteilte, habe man wirklich „alles versucht“, so der Leiter Technischen Betriebe, Franz Piller, die Maßnahme noch heuer über die Bühne zu bringen. „Aber es war leider nicht möglich“, musste er leicht zerknirscht eingestehen. Denn er und OB Tobias Eschenbacher mussten bekannt geben, dass man entgegen des ehrgeizigen Plans noch vom Jahresanfang die 5,3 Millionen Euro teure Eishalle in der Luitpoldanlage in diesem Jahr nicht mehr werde bauen können. Grund: Würde man heuer noch beginnen und das Projekt auf Gedeih und Verderb durchpeitschen wollen, würde man vor der Eissaison eine Fertigstellung der Halle nicht mehr hinbekommen. Und bevor man mit einem Stückwerk in den Winter gehe, das Probleme gebracht hätte und „eine Spielwiese für Nachträge“ und Teuerungen geworden wäre, packe man gleich erst im Frühjahr 2013 an, so die Entscheidung Pillers und Eschenbachers.

Dann soll es aber richtig losgehen: Im März sollen die Abbrucharbeiten für die Umkleidecontainer und das Technikgebäude erfolgen, im April soll Spatenstich für die Eishalle sein, die zu Beginn der Saison 2013/2014 fertig gestellt sei. Der OB betonte, diese Entscheidung zur Verschiebung ändere nichts, aber auch gar nichts an dem Stadtratsbeschluss, das Projekt zu realisieren. Es tue ihm auch persönlich leid, dass es heuer nichts werde mit der Maßnahme. Aber: „Ich bin sicher, die Tore öffnen sich im Herbst nächsten Jahres.“
Gründe für die Verzögerung gibt es viele: Da waren zunächst die Empfehlungen in zwei Sitzungen des Gestaltungsbeirats, die zu Planungsänderungen führten und einige Monate an Zeit kosteten. Piller und Eschenbacher sehen das allerdings positiv: Schließlich solle dieses „Leuchtturmprojekt“ an einem der Stadteingänge auch durch die Beachtung der Vorschläge des Gestaltungsbeirats erreicht worden. Und da sind zum anderen noch einige externe Gutachten beispielsweise zu den Lärmimmissionen, die der Stadt und den Planern fehlen. Unter diesen Voraussetzungen, so Piller, mache es „wenig Sinn“, einen Bauantrag zu stellen, die Ausschreibungen anzuleiern oder gar den Spatenstich zu setzen. Neuer Termin für den Bauantrag ist die Sitzung des Bauausschusses am 12. September. Bis dahin sollen alle notwendigen Gutachten vorliegen.
Dass es nach so vielen Jahren des Wartens auf eine Saison mehr oder weniger unter freiem Himmel nicht ankomme, scheint auch die Einstellung der anderen Beteiligten an dem Projekt zu sein. Referent Erich Irlstorfer vertritt die Devise, man solle lieber jetzt eine „klare Linie“ vorgeben als  Nachbesserungen und damit Mehrkosten für den Eishallenbau zu riskieren. Bernhard Sittenquer, der Chef der Eishockeyabteilung SEF, betont, der Verein sei zwar „nicht sehr erfreut“, habe aber Verständnis für die Verzögerung. Sittenauer versprach, wenigstens heuer noch die Bautafel aufzustellen. OB Eschenbacher sagte scherzhaft zu, beim Spatenstich für die Bautafel mit von der Partie zu sein. Und Thorsten Decker, der Vorsitzende des Fördervereins, sieht die Verzögerung und Verschiebung des Projekts nur als „Stolperstein“ an. Denn er und seine Mitstreiter, die 300 000 Euro gesammelt haben und sich mit 600 000 Euro an Leistungen und Geld an der Eishalle beteiligen werden, „glauben, dass wir für Freising etwas sehr Großartiges tun.“ Wenn nicht heuer, dann eben nächstes Jahr.
Versprochen.

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom September 2012.
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