Die Hartmut-Fischer-Show
Ein Stück Freisinger Zeitgeschichte neigt sich dem Ende entgegen

Hartmut Fischer hat mit seinem ebenso leidenschaftlichen wie unermüdlichen Einsatz für die Freisinger Jugendarbeit ein Stück Zeitgeschichte geschrieben. Seit über 40 Jahren engagiert sich der gebürtige Coburger für die Jugendlichen in der Domstadt. Als erstes gründete er 1980 einen provisorischen Jugendtreffpunkt an der Wippenhauser Straße, quasi den Vorläufer des Jugendzentrums, kurz JUZ, das er noch im selben Jahr an der Kölblstraße mit aus der Taufe gehoben hat. Seither organisiert und koordiniert er von seinem dortigen Büro aus nicht nur die Programmgestaltung für das JUZ und ein vielfältiges Kulturprogramm. Nach seinem Diplom an der Fachhochschule für Sozialpädagogik in München wurde er hauptamtlich als pädagogischer Mitarbeiter angestellt und avancierte schließlich zum Stadtjugendpfleger der Stadt Freising. Als solcher kümmert er sich auch um das Sebaldhaus mit seinem Abenteuerspielplatz und den Spielbus, die alle spezifische Angebote für Kinder und Jugendliche aufweisen. Ein besonderes Highlight war dann 2001 die Eröffnung des Tollhaus mit der Actionhall, ein Neubau mit Skaterhalle, in Lerchenfeld.

Aber der Hartmut, wie ihn alle nennen, hat sich all die Jahre nicht nur in der Stadt engagiert, sondern auch weit darüber hinaus. Als Gründungsmitglied eines Landesverbandes gemeindlicher Jugendpfleger bemüht er sich seit 1989 um Erfahrungsaustausch, kollegiale Beratung, Fortbildung und Interessenvertretung gegenüber dem Bayerischen Jugendring sowie dem Städte- und Gemeindetag. Jugend hat für ihn aber keine Altersbegrenzung, denn getreu seinem Motto „Spaß und Freude bereiten macht Spaß“, bemüht er sich nach Kräften, auch die Junggebliebenen in der Stadt bei Laune zu halten. So rief er 1987 den „Rock am Marienplatz“ ins Leben, der Jahr für Jahr tausende von Rockfans aller Altersklassen in die gute Stube der Stadt lockt. Und seit 1996 stellt er mit viel Fachkenntnis und Fingerspitzengefühl ein breit gefächertes Kulturangebot, in dem jede Altersklasse etwas für sich finden kann, für den Lindenkeller zusammen. Wenn er nun Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand geht, wird er ein gut bestelltes Terrain hinterlassen (ein ausführliches Interview mit ihm findet sich in der fink-Ausgabe vom Februar 2017).

Da es aber unmöglich ist, einen wie den Hartmut einfach so gehen zu lassen, lassen die Stadtjugendpflege und das Kulturamt Freising am 20. Oktober 2018 ab 19 Uhr im Lindenkeller eine fulminante Abschiedsparty namens „Die große Hartmut Fischer Show“ steigen. Bevor um 20.30 Uhr das Kulturprogramm startet, werden ab 19 Uhr der Oberbürgermeister und weitere Redner auf sein Wirken für die Stadt zurückblicken, angeblich sollen da auch einige Anekdoten aus seiner Vergangenheit zu hören sein.

Zu Ehren Hartmuts haben sich hochkarätige Künstler_Innen mit einem bunt gemixten Programm angekündigt, das der Puppenspieler Stephan Blinn mit seinen Marionetten als Konferencier moderieren wird. Dazu zählen The Lost Canadian – Songs von Leonard Cohen, Claudia Schlenger und Hans Meilhamer, Franz Benton, Ricardo Volkert, die Hartmut Fischer Lonely Hearts Club Band, die Wellküren sowie einige Überraschungsgäste. Und ab Mitternacht wird ein DJ ‚von damals‘ mit Musik der 70er bis 90er Jahre einheizen.

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Oktober 2018.
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