Luitpoldhalle wird zum Broadway: freysing larks präsentiert “Hairspray”
3. Freisinger Musicalsommer

Wenn die freysing larks zu ihrem nächsten Großprojekt im Rahmen des Freisinger Musicalsommers einladen, dann darf man gespannt sein: Stehen die Aufführungen doch für große Unterhaltung auf hohem, nahezu professionellem Niveau – gepaart mit einer sozialen Botschaft für Freising. 

Mit der Darbietung des preisgekrönten Kult-Musicals „Hairspray“ vom 22.-25. Juni 2018 in der Luitpoldhalle versprechen die freysing larks: Der 3. Freisinger Musicalsommer wird bunt! Nach den begeisternden Aufführungen der „Feuerhex“ im Juli 2014 und „Korbinian – Das Musical“ im Juli 2016 verlassen die freysing larks für den 3. Freisinger Musicalsommer das düstere Szenarium des Mittelalters und nehmen das Publikum mit in die bunt-glitzernde, fröhliche Welt der 60er Jahre. Mit dem Blockbuster „Hairspray“, basierend auf dem New Line Cinema Film (Drehbuch und Regie John Waters), präsentieren die freysing larks eine völlig neue Seite ihres Könnens: Mitreißende Sixties-Songs und ein rhythmisch-musikalischer Mix aus Motown, Rhythm & Blues und Rock’n’Roll, fetzige Tanzeinlagen, Moves und Beats – charmant, schwung- und humorvoll inszeniert unter der bewährten musikalischen Leitung von Norbert Huber und der Regie von Maximilian Widmann.

Das Musical spielt 1962 an der Ostküste der USA in Baltimore. Eine Zeit, geprägt von Rassismus und biederer amerikanischer Bürgerlichkeit, aber auch der Träume und des Aufbegehrens. Die kleine, pummelige Schülerin Tracy Turnblad kämpft um eine Karriere in der populären Talentshow des Lokalfernsehens, der Corny-Collins-Show“. Dank ihres Talents und eines glücklichen Umstandes setzt Tracy sich im Casting durch und nutzt ihre neue Berühmtheit, um gegen die Ausgrenzung von Schwarzen einzutreten, die in der Show nicht gemeinsam mit Weißen und nur an einem Tag im Monat, dem „Negro Day“, auftreten dürfen. Wird sie dazu beitragen können, dass der „Negro Day“ abgeschafft wird? Wird ihr Schwarm Link ihr dabei helfen? Und wer wird letztendlich bei der Wahl zur „Miss Teenage Hairspray 1962“ zur Sieger

in gekürt?

„Hairspray“ ist nicht nur schillernd-bunt, amüsant-rasant und extrem mitreißend – auch inhaltlich setzt der Stoff Akzente: Zentrales Thema ist der Umgang mit Rassismus oder allgemein die Akzeptanz des gesellschaftlichen Andersseins. Ausgrenzung und Unterdrückung von Minderheiten werden ebenso thematisiert wie fragwürdige Schönheitsideale und gesellschaftlicher Konformismus. Das Musical ist ein klares Statement für Toleranz, ein Plädoyer für eine bunte, vielfältige und tolerante Gesellschaft. Es vermittelt diese Botschaft auf heitere und unterhaltsame Weise.

Norbert Huber und sein Chor haben nicht ohne Grund „Hairspray“ als Stück für den 3. Freisinger Musicalsommer ausgewählt. Ein unterhaltsamer Stoff aus einer pastelligen Glitzerwelt, der aber zugleich viele Missstände in der Gesellschaft aufdeckt – nicht nur im Amerika der 60er-Jahre, auch im Europa der heutigen Zeit, auch in Freising 2018. Dieses Stück und die Botschaft der Toleranz nach Freising zu transferieren, haben sich die freysing larks auf die Fahnen geschrieben. Um die 150 Mitwirkende, jung, alt, dick, dünn, weiß und schwarz, finden sich auf und hinter der Bühne sowie bei verschiedenen begleitenden Rahmenaktionen zusammen, um in Form von Musik, Tanz und Schauspiel gemeinsam für ein tolerantes, offenes Freising einzutreten und auch das Publikum hierfür zu sensibilisieren.
Begleitend zur Musicalshow haben die freysing larks in den letzten Wochen und Monaten Freisinger Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Kirche und Kultur zum Thema „Toleranz in Freising“ interviewt. Deren Statements werden in Form eines Kurzfilms vor den jeweiligen Aufführungen zu sehen sein.

Schon am Sonntag, den 3. Juni 2018 wird die Inszenierung von „Hairspray“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sonntags am Domberg“ im Kardinal- Döpfner-Haus vorgestellt, inklusive musikalischer Kostproben. Die sich anschließende Diskussionsrunde bietet Gelegenheit zum kritischen Austausch über das Thema „Toleranz in Freising“.

Wer Norbert Huber und seine freysing larks kennt, weiß, dass der gemeinnützige Verein für seine Großprojekte restlos alles gibt: Es beeindruckt, welch überzeugende Leistungen Regisseur Maximilian Widmann durch sein professionelles Coaching aus den Laiendarstellern herauszuholen vermag. In planerischer und organisatorischer Hinsicht verlangt das knappe Budget den Vereinsmitgliedern kreative Lösungen ab: Das Requisitenteam sucht beispielsweise seit über einem Jahr auf Flohmärkten und bei Haushaltsauflösungen nach Accessoires aus der damaligen Zeit; die bunten Kostüme werden in aufwendiger Handarbeit von den fleißigen Näherinnen des Kostümteams maßgeschneidert hergestellt; das Spendenteam sucht mit unermüdlichem Einsatz nach Spendern und Sponsoren, die Bühnenelemente werden an ganzen Wochenenden in Teamarbeit zusammengebaut und dekoriert. Mit anderen Worten: Eine enorme Gemeinschaftsleistung ist gefragt.

Dennoch werden die Eintrittspreise für den Musicalsommer bewusst niedrig und familienfreundlich gehalten. Damit auch das breite Freisinger Publikum die energiegeladenen Aufführungen von „Hairspray“ erleben und genießen kann, und neben guter Laune und zahlreichen Ohrwürmern gleichzeitig auch Stoff für Gespräche und zum Nachdenken mit nach Hause nehmen kann.

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Juni 2018.
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